Lehrter Stammbahn: Ausbau beschleunigen

Die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin haben einen Lenkungskreis für den Ausbau der Strecke Hannover–Berlin gebildet.

In einem „Letter of Intent“ setzt sich das Gremium für eine Beschleunigung der Baumaßnahme ein. Ines Jesse, Staatssekretärin im brandenburgischen Infrastrukturministerium: „Ein zügiger Ausbau der Strecke ist im hohen Interesse der beteiligten Bundesländer. Mit der Einführung des Deutschlandtaktes brauchen wir mehr Kapazität für die Personennah- und Fernverkehre und den Güterverkehr. Unser Ziel ist, eine schnellstmögliche Inbetriebnahme zu erreichen, vor allem um den RE 4 im Halbstundentakt fahren lassen zu können.“ Ingmar Streese, Berliner Staatssekretär für Verkehr, ergänzte: „Mit dem Ausbau der Lehrter Stammbahn wird der Regional- und Güterverkehr auf der Strecke Hannover-Berlin umwelt- und klimafreundlich. Statt Dieselloks können künftig E-Loks mit erneuerbarer Energie fahren.“ Rüdiger Malter, Geschäftsführer Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH, stellte fest: „Die Konzepte der DB sind sowohl hinsichtlich Zeitplan als auch Ausbauziel bislang noch einseitig auf Fern- und Güterverkehr ausgerichtet. Die Länder setzen sich für eine angemessene Berücksichtigung des Nahverkehrs ein.“

Zwischen dem niedersächsischen Vorsfelde bei Wolfsburg und dem brandenburgischen Wustermark soll die Strecke in zwei Bauphasen ab 2023 ausgebaut werden. Die sogenannte Lehrter Stammbahn hat eine Länge von etwa 239 km von Lehrte (bei Hannover) bis Berlin. Geplant ist neben der durchgängigen Elektrifizierung, im Havelland zwischen Ribbeck und Bamme ein drittes Gleis zu errichten. Derzeit befinden sich dort nur zwei Streckengleise, die sich die Züge des Güter-, Regional- und Fernverkehrs teilen müssen. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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