Lutz antwortet Scheuer

Wollen eine zukunftsfähige Bahn: Vorstandsvorsitzender Richard Lutz (l.) und Verkehrsminister Andreas Scheuer; Foto: BMVI

In einem Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) legt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, dar, wie er den Staatskonzern zukunftsfest machen will. Der Minister hatte zuvor konkrete Konzepte gefordert.

Lutz sieht seinen Konzern bei den angestrebten Verbesserungen, unter anderem bei Zuverlässigkeit und Netz, auf einem guten Weg – auch wenn man bei langfristigen Zielen noch eine „weite Reise“ vor sich habe. Die Züge seien pünktlicher geworden, der Fahrplan soll ausgeweitet werden. Auf wichtigen Strecken sollen mehr Züge verkehren. Um ihre Ziele zu erreichen, will die Bahn 2020 bis 2023 geringere Gewinne in Kauf nehmen.

Scheuer erklärte laut Medienberichten, die Antwort des Bahnchefs habe alle diskutierten Themenfelder aufgegriffen. „Ein ,Weiter so‘ dürfe und werde es nicht geben“, habe Lutz selbst in seinem Brief versichert. „Auf dieser Basis führen wir vertiefte Gespräche, um strukturelle Veränderungen zu erreichen. Unser Ziel ist, dass die Bahn zukunftsfähig bleibt.“

Lutz schreibt, um die notwendige Verkehrsverlagerung zu erreichen, müsse massiv in die Schiene investiert werden. Dies gelte sowohl für Infrastruktur als auch für Werkstätten und Personal. Von geplanten 22.000 Einstellungen in diesem Jahr seien bereits mehr als 20.000 neue Mitarbeiter rekrutiert. Bis Jahresende erwarte die Bahn 24.000 Einstellungen – mehr als geplant. Außerdem sollten Werke ausgebaut und die Fahrzeugflotte modernisiert werden. Störanfälligkeiten von Fahrzeugen und Netz sollten verringert, das Erscheinungsbild der Bahnhöfe und der Komfort verbessert werden.

Zur Pünktlichkeit heiße es im Schreiben, die Werte im Fern-, Nah- und Güterverkehr lägen per September über den Werten des Vorjahres. Die vergangenen Monate hätten aber gezeigt, dass bei immer mehr Verkehr auf einer baustellenbedingt immer knapperen Infrastruktur und weiter steigenden Witterungseinflüssen das Erreichen der Pünktlichkeitsziele anspruchsvoll bleibe. Lutz schrieb auch, die Bahn werde die vorgeschriebene Obergrenze der Nettofinanzschulden von 25,4 Mrd Euro einhalten. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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