Marschbahn: Werden Investitionen vorgezogen?

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Ronald Pofalla, haben sich über die notwendige Sanierung der Marschbahn (Elmshorn–Westerland/Sylt) ausgetauscht.

Aufgrund der anhaltenden Störungen auf der Strecke hatte der Ministerpräsident dringenden Handlungsbedarf reklamiert: Auf dem teils eingleisigen und nicht elektrifizierten Streckenabschnitt zwischen Niebüll und Westerland gebe es seit mittlerweile mehr als einem Jahr zum Teil "katastrophale Zustände" mit massiven Zugausfällen und Pünktlichkeitswerten von unter 65 Prozent, sagte Günther. Der Hindenburgdamm sei "die Nabelschnur der Insel Sylt". Es herrsche akuter Handlungsdruck.

Pofalla erklärte, dass DB Netz an einem Sanierungskonzept für die Marschbahn arbeite. In Kürze solle ein Maßnahmenplan vorliegen und dem Land vorgestellt werden. Dazu gehöre auch die Überlegung, für die kommenden Jahre geplante Investitionen vorzuziehen. Pofalla: "Unser Ziel muss es sein, einen stabilen Zugverkehr für die Bewohner der Insel Sylt sowie Pendler und Touristen sicherzustellen. Dabei steht schon jetzt fest, dass wir dazu mehr Geld in die Hand nehmen müssen als bisher geplant."

Das "Hamburger Abendblatt" berichtet zudem, dass das Kieler Wirtschaftsministerium angekündigt habe, in Eigenregie die Vorplanung für ein viertes Bahnsteiggleis in Elmshorn zu beginnen. Dort triff die Marschbahn mit der Fernstrecke von Kiel beziehungsweise Dänemark nach Hamburg zusammen. Dieser Bahnhof gilt seit langem als Engpass, sodass vor allem keine zusätzlichen Züge im Nahverkehr eingesetzt werden können. Klare Aussagen über das vierte Gleis werden nun von der für Herbst 2018 angekündigten "Knotenstudie Hamburg" erwartet. Landesverkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) will mit der Vorplanung eine schnelle Lösung bis 2020 ermöglichen. (FM/NaNa)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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