Mittel für Digitalisierungsprojekte

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat am 15. Juni die ersten Förderbescheide über 60 Mio Euro zur Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme an 33 Kommunen übergeben.

Im Rahmen des "Sofortprogramms Saubere Luft 2017–2020" werden unter anderem Maßnahmen wie die digitale Vernetzung von Verkehrsträgern oder die Digitalisierung von Kundeninformationssystemen im ÖPNV gefördert. Neben den Städten Wiesbaden (15 Mio Euro), Köln (13 Mio Euro) und Hamburg (11 Mio Euro) hat auch  der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) 470.000 Euro zur Unterstützung von drei Projekten erhalten. Ziel des ersten Vorhabens ist es, Fahrgäste zuverlässiger darüber zu informieren, ob sie ihre Anschlussverbindungen erreichen oder nicht. Mit Hilfe von aktuellen und historischen Echtzeitdaten von Bus und Bahn, Verkehrsdaten des Individualverkehrs sowie Veranstaltungs- und Wetterdaten soll ein Algorithmus Prognosen über die voraussichtliche Verspätung einer Fahrt erstellen. Über die VVS-App erfährt der Fahrgast, ob er seinen Anschluss noch erreicht und welche Alternativverbindungen bestehen. 

Mit Hilfe des Projekts "Belegungsprognose und Auslastungssteuerung" sollen Fahrgäste Informationen darüber erhalten, wie voll die Busse und Bahnen auf der angefragten Route sind. Bei starker Auslastung kann der Fahrgast gegebenenfalls eine weniger stark frequentierte Verbindung wählen. Durch "polygo & Bike" wiederum soll der Radroutenplaner des VVS ein "Upgrade" erfahren. Insbesondere soll das neue interkommunale Fahrradverleihsystem in der Region Stuttgart in die App integriert werden. Damit soll auch die Marke polygo, die neben ihrer Funktion als elektronisches Ticket für Bus und Bahn als Schlüssel zu verschiedenen Mobilitätsangeboten wie Regio-Rad-Stuttgart und den Carsharing-Angeboten fungiert, gestärkt werden.

In der Region München werden mittels der Fördergelder mit dem Projekt "Bel AiR – Bessere Luft durch Auskunftssysteme für intermodales Routing im MVV" über die elektronische Fahrplanauskunft des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) künftig nicht nur Informationen zu den Mobilitätsangeboten im Verbundraum bereitgestellt, sondern dem Fahrgast auch direkt "intermodale Reiseketten" in der Fahrplanauskunft vorgeschlagen. Damit wird die Auskunft zu einer intermodalen Mobilitätsplattform weiterentwickelt, teilt der MVV mit. Im Fokus steht die Integration von Angeboten wie Car- oder Bikesharing und Taxifahrten. (mab/NaNa)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn