Mobilität 4.0: Politik und Anbieter wollen starten, nicht warten

„Neue Mobilitätsangebote sowie moderne Bedienformen und der ÖPNV müssen sich bestmöglich ergänzen“ – das fordert der Koalitionsvertrag. Eine PBefG-Änderung soll Mobilitätsplattformen Rechtssicherheit bieten. Während bei uns noch darum gerungen wird, wie „ein fairer Ausgleich … zwischen den unterschiedlichen Beförderungsformen gewahrt bleibt“, geht die US-Metropolregion Cincinnati eine Partnerschaft mit Uber ein.

Viele Akteure im Mobilitätsmarkt erwarten eine Mobilitätsrevolution – und sind beunruhigt. Die befürchtete Disruption spornt sie zu Experimenten an. Beispielsweise verbündet sich gerade der ADAC mit dem „Allygator“ von Door2Door, um den Berliner Nahverkehr nachts zu ergänzen.
Aus Marketinggründen geschehe dies und um Erfahrungen zu sammeln, betont Geschäftsführer Alexander Möller. Wie viel Geld in den Test fließt, verschweigt er. Jörg Niemann von Rödl & Partner analysiert für das BMVI den Markt der neuen Anbieter. Keiner von ihnen, so ist er jedenfalls überzeugt, verdient bislang Geld. Das dürfte auch bei DB Ioki der Fall sein. Die DB testet dieses App-gestützte Sammeltaxisystem derzeit in und um Frankfurt am Main. Mehrere zehntausend Beschäftigte haben Zugang zu den Dienstleistungen, Externe aber nicht. So werden auch die Klippen des PBefG umschifft.

Es geht darum, jetzt einen Fuß in der Tür zu haben, machte Ioki-Chef Markus Pellmann-Janssen auf dem DB-Regioforum deutlich. Nach einem erfolgreichen Test will die DB ihre Plattform auch Dritten zur Verfügung stellen. Das könnten Verkehrsunternehmen sein, aber auch Verkehrsverbünde oder andere Anbieter. Das DB-Logo darf dabei in den Hintergrund treten.

DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber unterstützt diese Strategie. Für ihn geht es darum, dass die neuen Mobilitätsangebote Kunden in das Nahverkehrssystem bringen. „Die Bahn hat schon immer mit Netzwerken gelebt“, sagte Huber unlängst auf der Zeit-Hypermotion-Konferenz, kleine Flüsse speisten einen großen Strom. (dr/msa/NaNa Brief)

Den gesamten Beitrag lesen Abonnenten im NaNa Brief 7/18 vom 13.02.2018.

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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