Probleme durch Flut eigenwirtschaftlicher Anträge

Die VVS-Verbundlandkreise bringen ihre Busverkehre zwischen 2016 und 2019 gestaffelt an den Markt. Doch nun wirbeln unerwartet viele eigenwirtschaftliche Anträge den gestaffelten Wettbewerb durcheinander.

Dieses Phänomen beklagt jedenfalls Transdev-Manager Horst Windeisen. Ohnehin könne „ein bislang geschlossener Markt nicht innerhalb von zwei, drei Jahren komplett geöffnet werden“, findet er.

Deswegen appelliert Windeisen an die Aufgabenträger, allen Beteiligten mehr Zeit zu gönnen. Nur wenn Erfahrungen einflössen, könnten Fehler wie in Hessen oder Rheinland-Pfalz vermieden werden. Dort habe ein ruinöser Preiskampf stattgefunden, „bei dem viele Unternehmen, die Qualität und vor allem die Mitarbeiter auf der Strecke blieben“.

Wenn das Wettbewerbsdesign in der Region Stuttgart überarbeitet wird, dann sollte bei dieser Gelegenheit nach Überzeugung von Transdev auch gleich die Los- und Bündelstruktur reformiert werden. Deren Kleinteiligkeit führe dazu, dass Transdev OVR zwar derzeit nur in elf Linienbündeln aktiv ist, sich aber zur Sicherung des Bestandsgeschäftes an mehr als 20 % der Ausschreibungen beteiligen muss. Zusätzlich würden nun in vielen dieser Bündel eigenwirtschaftliche Anträge gestellt, so dass auch OVR sich gezwungen sieht, eigenwirtschaftliche Angebote zu prüfen. „Das ist selbst für unsere Gruppe kaum zu leisten“, sagt Windeisen und setzt hinzu: „Damit steigen auch die Ausschreibungskosten bei den Unternehmen massiv an.“  (msa/NaNa Brief)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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