S 21 volkswirtschaftlich sinnvoll

Die AKN-Hauptlinie A1 (Foto: südlich von Henstedt-Ulzburg) soll mit Fahrleitung elektrifiziert werden, um die Hamburger S 21 nach Kaltenkirchen durchbinden zu können; Foto: Frank Muth

Die Neuberechnung der Standardisierten Bewertung für die Hamburger S 21 ergibt einen Nutzen-Kosten-Faktor von 1,93 statt 1,12 vor fünf Jahren.

Die Verlängerung und Verschwenkung der S-Bahn-Linie von Hamburg-Eidelstedt über Quickborn nach Kaltenkirchen ist damit volkswirtschaftlich sinnvoll und kann vom Bund gefördert werden, informiert NAH.SH (Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH). Die Neuberechnung war durch Umplanungen nötig geworden. Ursächlich für die Steigerung ist ein veränderter Prognosehorizont bis 2030 statt bisher bis 2025 und damit andere Fahrgastzahlen im Verkehrsmodell. Auch der Verzicht auf das zweite Gleis bei Ellerau, höhere Fahrzeugkosten durch spätere Bestellung sowie die Entwicklung der Baupreise (plus 15 Prozent) wurden eingerechnet.

Immer wieder kam es zu Verzögerungen; eigentlich war eine Betriebsaufnahme für 2019 oder noch früher vorgesehen. So wurde die erste Nutzen-Kosten-Berechnung erst 2013/14 statt Ende 2011 vorgelegt. Auch ging erst die 2017 gebildete Regierungskoalition in Schleswig-Holstein auf Proteste von Anwohnern in Ellerau ein und entschied gemeinsam mit Hamburg, zwischen Ellerau und Tanneneck auf ein zweites Gleis zu verzichten. So muss nicht stark in die Grundstücke von Anliegern eingegriffen werden, deren Häuser sehr nah am Bestandsgleis liegen. Diese Planänderung führt unter anderem dazu, dass in Schleswig-Holstein das Baurecht erst für Ende 2020 erwartet wird. Für den Hamburger S 21-Streckenabschnitt liegt seit dem 19. Januar 2019 der Planfeststellungsbeschluss vor. Der Baubeginn kann aber laut NAH.SH erst erfolgen, sobald Baurecht für die Gesamtstrecke besteht. Diese soll 2025 eröffnet werden.

Das Projekt besteht aus dem zweigleisigen Ausbau einiger Abschnitte, der Verlängerung der Bahnsteige, dem Neubau einer Station auf Hamburger Gebiet, der Tieferlegung der Schienen im Tunnel für die Fahrleitungsmontage und dem Aufbau einer mit dem übrigen DB-Streckennetz nicht verbundenen Fahrleitung zwischen Eidelstedt-Zentrum und Kaltenkirchen (30 km). Für die Fahrgäste wird vor allem der bisher notwendige Umstieg in Hamburg-Eidelstedt entfallen. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn