Studie zu Tram nach Bad Vilbel

Ist der Bau einer Straßenbahn von Frankfurt am Main nach Bad Vilbel sinnvoll und machbar? Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und der Bad Vilbeler Bürgermeister Thomas Stöhr haben vereinbart, das Potenzial für diese Verbindung untersuchen zu lassen.

Feldmann betonte, dass erstmals seit über einhundert Jahren ein Ausbau der Frankfurter Straßenbahn über die Stadtgrenzen hinaus angestrebt werde. Stöhr ergänzte: „Die Einwohnerzahlen gerade im Kern des Rhein-Main-Gebietes nehmen stetig zu – wir möchten den Menschen, Mobilitätsmöglichkeiten bieten, die die gesamte Region miteinander verbinden.“ Frankfurt und Bad Vilbel werden die Potenzialstudie gemeinsam in Auftrag geben. „Die zu untersuchende Straßenbahnverbindung zweigt nördlich der Friedberger Warte in Frankfurt (Haltestelle Bodenweg) von der bestehenden Straßenbahnlinie 18 ab und verläuft weiter im Bereich der Friedberger Landstraße. Ab der Stadtgrenze zu Bad Vilbel gibt es zwei Trassenvarianten: Eine verläuft direkt entlang der Frankfurter Straße. Die andere folgt dem heutigen Verlauf der Buslinie 30 über die Alte Frankfurter Straße. Beide Varianten führen ab dem Heilsberg wieder gemeinsam auf der Frankfurter Straße bis zum Südbahnhof in Bad Vilbel“, beschreibt Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling den Plan. „Die Studie soll darlegen, ob für diese Verbindung die notwendige Nachfrage besteht. Gegenstand der Analyse soll aber auch der Trassenverlauf und dessen technische, verkehrliche und städtebauliche Machbarkeit sein“, erläuterte Bad Vilbels Erster Stadtrat, Sebastian Wysocki. Bestandteil des Auftrags an den Gutachter seien außerdem eine Weiterführung bis zum Bad Vilbeler Nordbahnhof sowie die Möglichkeiten, im Bereich der Unfallklinik (Frankfurt) und der Musterhaus-Siedlung (Bad Vilbel) P+R-Plätze einzurichten.

Derzeit verkehrt auf der Verbindung die Buslinie 30 (Bad Vilbel Bahnhof–Friedberger Warte–Konstablerwache– Sachsenhausen Hainer Weg). Sie wird zwischen Bad Vilbel und Friedberger Warte täglich von bis zu 5000 Fahrgästen genutzt und stellt damit neben der S-Bahn-Linie S 6 bereits derzeit eine wichtige Nahverkehrsverbindung zwischen den Nachbarstädten dar.

Die Partner sind zuversichtlich, ein positives Ergebnis zu erreichen. In diesem Fall erwarten sie auch die Unterstützung der Hessischen Landesregierung, die immer wieder betone, den Ausbau des Schienennetzes vorantreiben zu wollen. Das Ergebnis der Studie soll möglichst bis zum Sommer 2020 vorliegen. (mab)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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