Zug der Zukunft fährt abgasfrei

Da das deutsche Schienennetz aufgrund des hohen Nebenstreckenanteils nur zu gut 50 Prozent elektrifiziert ist, hat der Dieselantrieb weiterhin eine große Bedeutung. Gerade im Regionalverkehr sind weite Teile der Strecken nicht oder nicht durchgehend elektrifiziert. Da eine nachträgliche Elektrifizierung dieser Verbindungen aufgrund zu geringer Beförderungsleistungen häufig wirtschaftlich
nicht tragbar ist, verfügen selbstständig angetriebene Fahrzeuge über einen hohen Stellenwert im
Gesamtnetz.
Vor diesem Hintergrund fördert das BMVI im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) die Entwicklung einer neuen Schienenfahrzeuggeneration mit Brennstoffzellenantrieb durch den Hersteller Alstom. Diese Fahrzeuge
stellten langfristig eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Dieseltriebwagen dar, die derzeit auf nicht elektrifizierten Strecken im Regionalverkehr zum Einsatz kämen, heißt es in der Beschreibung des Auftrags. Gegenüber herkömmlichen Dieseltriebwagen sei der Antrieb per Brennstoffzelle perspektivisch energieeffizienter und kostengünstiger. Bei entsprechendem
Nachweis der Alltags- und Einsatztauglichkeit stellt diese Technologie laut Ministerium eine emissionsfreie Antriebs-Alternative dar.
Geplant sind Schienenfahrzeuge auf der Basis des Dieseltriebwagens Lint 54. Bereits Ende 2016 sollen die ersten Prototypen in den Testbetrieb gehen. Entwickelt und gefertigt werden die Fahrzeuge im Kompetenzzentrum für Regionaltriebzüge von Alstom in Salzgitter. Bis zum Jahr 2021 sollen insgesamt 50 Fahrzeuge in den vier Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg
und Hessen im regulären Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. (rbk)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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