Bahnindustrie: Innovationen fördern

Die deutsche Bahnindustrie erreichte im ersten Halbjahr 2017 mit 5 Mrd Euro ein hohes Umsatzniveau. Der Inlandsmarkt zeigte sich mit 2,5 Mrd Euro als „sehr agil“.

Eine schwächere Nachfrage aus dem Ausland bewirkte allerdings einen Rückgang von rund 9,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016. Der Exportumsatz sank um 16,7  Prozent auf rund 2,5 Mrd Euro. Volker Schenk, Präsident des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB): Deutlicher als bisher zeichnet sich eine global wachsende Tendenz zur Marktabschottung und nationalem Protektionismus etwa durch Lokalisierungszwang ab.“ Die deutsche Bahnindustrie habe mit einer Exportquote von 50 Prozent klar die globale Spitzenstellung, benötige aber faire Spielregeln auf einem offenen Weltmarkt. „Dafür sollte sich die neue Bundesregierung mit sehr hoher Priorität einsetzen“, betont Schenk. Das Volumen der Aufträge beläuft sich in den ersten sechs Monaten 2017 insgesamt auf 6,2 Mrd Euro.

Digitaler Schienenverkehr ist laut des VDB-Präsidenten der Schlüssel zu mehr Klimaschutz. Schiene 4.0 könne eine Erfolgsstory „made in Germany“ sein, wenn es Rückenwind gebe. Auch an dieser Stelle fordert Schenk die neue Bundesregierung auf, „rasch ein Innovationsprogramm Schiene 4.0 ins Werk zu setzen“. Ein solches Programm könne beides stärken: eine deutlichere Verlagerung auf die Schiene und einen noch effizienteren Schienenverkehr. „Die Bahnindustrie in Deutschland investiert als Weltmarktführer rund neun Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung“, erklärt Ben Möbius, VDB-Hauptgeschäftsführer. Erforderlich sei „eine kraftvolle politische Flankierung“. Wenn Vergaben nur auf den Billigstanbieter fixiert seien, schwächten sie strukturell Innovationen. Die Basis für Schiene 4.0 lege die Digitalisierung der Infrastruktur. Außerdem gehörten zu einem Innovationsprogramm auch Pilotprojekte Schiene 4.0. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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