Elektrifizierungskonzept vorgelegt

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die Pläne für ein

landesweites Schienen-Elektrifizierungskonzept vorgestellt.

Danach werden die nicht elektrifizierten Strecken im Land in drei Gruppen eingeteilt: Solche, die bereits in Bau/Planung sind, Lückenschlüsse/vordringliche Bedarfe und langfristige Planungen. Ziel der Landesregierung ist es, die Zugleistung im SPNV auf lange Sicht vollständig elektrisch zu fahren. Damit sieht sich das Land auf das vom Bund angekündigte Sofortprogramm zur Elektrifizierung der Schieneninfrastruktur gut vorbereitet. "Wir hoffen auf eine schnelle Einführung des angekündigten Sonderprogramms zur Elektrifizierung", betonte Hermann.

Rund 60 Prozent der Schieneninfrastruktur des Landes sind elektrifiziert. Damit liege man zwar im bundesweiten Durchschnitt, dennoch gelte es, vor allem im Hinblick auf eine zukunftsfähige Mobilität, die Infrastruktur weiter auszubauen und zu modernisieren. Durch die verhältnismäßig starke Nutzung und Taktdichte auf den bereits elektrifizierten Streckenabschnitten werden derzeit 74 Prozent der Antriebsleistung im SPNV elektrisch erbracht, heißt es vom Verkehrsministerium. Mit teils geringen Ausbaumaßnahmen auf einzelnen Abschnitten könnten jedoch weitere Netze und Linien mit elektrisch angetriebenen Zügen bedient werden. Laut des Ministers sind diese Projekte nun identifiziert.

Vorhaben des ersten Schritts, die bereits in Bau oder Planung sind, werden bereits realisiert. Beispiele sind die  Südbahn und die Breisgau-S-Bahn. Der zweite Schritt (Vordringlicher Bedarf/Lückenschluss) umfasst Abschnitte wie etwa den Ringzug oder die Bodenseegürtelbahn. Für Hermann ist klar: "Gerade mit Realisierung der zweiten Phase können mit vergleichsweise geringem Aufwand  nicht nur weitere, durchgehende Linien im SPNV geschaffen werden. Auch der Güterverkehr wird von den Redundanzen und Umleitungsmöglichkeiten im Störungsfall profitieren." Im dritten Schritt werden Streckenabschnitte betrachtet, bei denen eine Elektrifizierung erst langfristig möglich erscheint. Dort sollen auch fahrzeugseitige Lösungen mit innovativen Antriebssystemen untersucht werden.

Der Großteil der betroffenen Schieneninfrastruktur sind Bundesschienenwege, stellt das Ministerium fest. Es sei die Aufgabe des Bundes, für Ausbaumaßnahmen und die Modernisierungen zu sorgen und daher auch die Kosten dieser Maßnahmen zu tragen. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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