Mehr Kriminalität in Großbahnhöfen

Diebstahl, Gewalt und Drogen: Die Kriminalität in den zehn größten Bahnhöfen ist in den letzten fünf Jahren zum Teil stark gewachsen. Dies meldet der „Spiegel“.

Dem Nachrichtenmagazin liegen nach eigenen Angaben die Deliktzahlen für die zehn meistfrequentierten Bahnhöfe Deutschlands vor. Dies sind die Hauptbahnhöfe von Hamburg, Frankfurt, München, Köln, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf und Berlin sowie Berlin Ostkreuz und Berlin Friedrichstraße. So habe sich die Zahl der Straftaten in Stuttgart 2016 gegenüber 2011 annähernd verdoppelt: von 1580 auf 3060. In Frankfurt habe sich in dieser Zeit die Zahl der erfassten Rauschgiftdelikte mehr als verdreifacht, in Berlin das Diebstahlunwesen kräftig zugenommen und die Gesamtkriminalität sei in Hannover um 61 Prozent gestiegen, meldet der „Spiegel”. Einzig für den Düsseldorfer Hauptbahnhof verzeichne die Polizei für 2016 einen Rückgang um 22 Prozent auf 3500 Delikte.

Die Zahlen der einzelnen Bahnhöfe seien nicht immer direkt vergleichbar, heißt es, da die Abgrenzung der Bereiche um die Bahnhöfe, für die die Landespolizei zuständig ist, nicht immer klar zu fassen ist. An der allgemeinen Tendenz ändert dies aber nichts.

Als Gründe für die Entwicklung werden von Experten Stellenstreichungen bei der für die Bahnhöfe zuständigen Bundespolizei genannt. Nach Angaben von Jörg Radek, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), fehlen hier rund 2300 Beamte. Er benennt laut „Spiegel” eine weitere Ursache: „Ein Teil der Straftaten geht auf eine kleine Minderheit unter den Flüchtlingen zurück.“ Die Regierungsparteien haben angekündigt, die Stellenzahl bei der Polizei zu erhöhen.

Auf einen weiteren Missstand macht eine Umfrage der GfK im Auftrag von Blue Responsibility aufmerksam: Die Sauberkeit der Toiletten. Diese Umfrage bezieht sich zwar auf alle öffentlichen und halböffentlichen Toiletten, erfasst aber die Anlagen auf Bahnhöfen ausdrücklich mit. Ihr zufolge haben sich über den Zustand dieser Anlagen 58 Prozent der Befragten „sehr oft beziehungsweise immer“ geärgert. Bei den Teenagern liegt dieser Wert sogar bei 75,4 Prozent. Blue Responsibility ist eine Initiative des VDMA Fachverbands für Armaturen und des Industrie-Forums Sanitär. (lk/NaNa)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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