Weitere Schienenprojekte im "vordringlichen Bedarf"

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat zusätzliche Schienenprojekte vorgestellt, die in den kommenden Jahren vordringlich geplant und umgesetzt werden sollen.

Es handelt sich um Projekte, die im Bundesverkehrswegeplan 2030 bislang in die Kategorie "Potenzieller Bedarf" eingestuft waren. Insgesamt 44 dieser Vorhaben wurden in den vergangenen Monaten gutachterlich unter die Lupe genommen und auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht – auch vor dem Hintergrund des jüngst von Scheuer vorgestellten Deutschlandtakts.

Ergebnis der Bewertungen: 29  Schienenprojekte steigen in den "Vordringlichen Bedarf" (höchste Dringlichkeitsstufe) des Bundesverkehrswegeplans auf. Es handelt sich um 22 Neu- und Ausbauvorhaben, sechs Ausbauvorhaben von Eisenbahnknoten, sowie Maßnahmen für den Einsatz von 740 m langen Güterzügen. Die Projekte erhalten damit eine ganz konkrete Umsetzungsperspektive und können nun geplant werden.

Zu den auszubauenden Knoten zählen neben Mannheim auch Frankfurt am Main inklusive Nordmainische S-Bahn und Hamburg inklusive S 4 Ost und West. Rund 3,7 Mrd Euro hat das Verkehrsministerium allein für den Ausbau des Knotens Köln veranschlagt. Zu dem Maßnahmenbündel zählt etwa der Ausbau der sogenannten "Westspange" zwischen Köln Hansaring und Hürth-Kalscheuren. Nur durch diese Gleiserweiterung können laut Nahverkehr Rheinland (NVR) die notwendigen Kapazitätssteigerungen für den Nah-, Fern- und Güterverkehr erreicht werden. Ebenfalls ausgebaut werden soll etwa die Strecke von Stuttgart über Backnang nach Nürnberg (Murrbahn). Kosten: 255  Mio Euro. Scheuer unterstrich: "Wir bringen zusätzliche Schienenprojekte aufs Gleis, die ein echter Gewinn für das gesamte Schienennetz und die Regionen sind. Mit ihnen beseitigen wir Engpässe, schaffen mehr Kapazitäten und stellen die Infrastruktur für den Deutschlandtakt bereit. Unsere Ziele: kürzere Fahrzeiten und bessere Verbindungen, auch in den Metropolregionen."

Neben Verkehrsverbünden und Landesverkehrsministerien bewertete auch der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) die Hochstufungen als "eine sehr gute Nachricht". Die zur Verfügung stehenden Mittel müssten nun "schnell verplant und verbaut werden können", erklärte VDB-Hauptgeschäftsführer Ben Möbius. Die Industrie "biete verlässliche Unterstützung an". (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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