Alstom: Signaltechnik für 118 Regionalzüge

Die erste Stufe der Fahrzeugumrüstung soll bis Ende 2024 abgeschlossen werden; Foto: Sören Hagenlocher/Abellio

Alstom stattet im Rahmen des Projekts „Digitaler Knoten Stuttgart“ zusätzlich zu den Stuttgarter S-Bahnen auch 118 Regionalzüge verschiedener Hersteller mit digitaler Signaltechnik aus.

Auftraggeber ist die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW). Sie setzt die Züge im Stuttgarter Netz ein. Durch die Digitalisierung des Knotens Stuttgart und der Regionalzüge soll die Leistungsfähigkeit des Knotens weiter gesteigert werden, um die Betriebsqualität zu erhöhen und zusätzliche Züge fahren zu lassen. Die erste Stufe der Fahrzeugumrüstung soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Die sich daran anschließende Hochrüstung auf den künftigen europäischen Standard der TSI ZZS1 2022 ist bis Mitte 2027 vereinbart. Der Auftragswert beträgt circa 130 Mio Euro.

Der Vertrag umfasst die Nachrüstung der vorhandenen Fahrzeuge mit dem European Train Control System (ETCS) Level 2 und 3. Damit werden erstmals in Deutschland Züge mit einer Zugintegritätsüberwachung (TIMS) und ETCS Level 3 ausgerüstet.  Darüber hinaus werden die Fahrzeuge auch mit Fahrzeuggeräten des hochautomatisierten Fahrbetriebs (ATO, Automatic Train Operation) im Automatisierungsgrad 2 (GoA 2) und in Teilschritten mit FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) ausgestattet. Im hochautomatisiertem Fahrbetrieb ist der Triebfahrzeugführer dabei weiterhin im Führerstand und kann jederzeit in den Fahrbetrieb eingreifen. Zudem beinhaltet der Vertrag eine Innovationskooperation, einen Softwarepflegevertrag und einen Instandhaltungsvertrag.

Während ATO GoA 2 bei U-Bahnen sowie auf einigen städtischen Bahnhauptstrecken bereits im Einsatz ist, wird der hochautomatisierte Fahrbetrieb (ATO GoA 2) nun weltweit erstmals flächendeckend auf der Grundlage von ETCS Level 2 beziehungsweise 3 im Digitalen Knoten Stuttgart eingesetzt, heißt es von Alstom. ATO GoA 2 ebnet im Zusammenspiel mit einem modernen Kapazitäts- und Verkehrsmanagementsystem (Capacity and Traffic Management System - CTMS) und FRMCS den Weg für vorausschauendes Fahren. Anhand der tatsächlichen Bewegung des vorausfahrenden Zuges wird der nachfolgende Zug mittels laufend aktualisierter Fahrvorgaben präzise und wenn nötig, möglichst dicht nachgeführt – straffer, dichter und energiesparender als dies im manuellen, nicht vorausschauenden Betrieb möglich wäre.  „Mit Alstom haben wir einen kompetenten Partner gewonnen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Bestandsfahrzeuge im Rahmen des Pilotprojektes Digitaler Knoten Stuttgart für das digitale Zeitalter auszurüsten und somit einen wichtigen Schritt in Richtung Digitale Schiene Deutschland zu gehen“, so Volker M. Heepen, Geschäftsführer der SFBW. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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