Baden-Württemberg erwartet 227 Mio. EUR an Ersparnis – DB Regio großer Favorit bei Überbrückungsverträgen

Von den sechs noch offenen Verfahren sind weitere vier Lose grundsätzlich zuschlagsreif. Hier ist noch die Zustimmung des Partners BEG nötig. Damit rechnet das Landesverkehrsministerium (MVI) bis Mitte November. Zwei Lose befinden sind noch in der Prüfung.
Mit den jetzt zur Vergabe anstehenden Übergangsverträgen wird die Lücke zwischen dem Ende des großen Verkehrsvertrags mit dem Quasi-Monopolisten DB Regio und dem gestaffelten Einsetzen der Wettbewerbsverträge überbrückt.

„Verglichen mit den Konditionen des großen Verkehrsvertrages ergibt sich beim Zuschlag auf alle Lose für die gesamte Laufzeit der Übergangsverträge rechnerisch eine Einsparung von 227 Mio. EUR“, erklärte Minister Winfried Hermann (Grüne).

Der Durchschnittspreis von 9,60 EUR/Zkm liege deutlich unter den bisher bezahlten 11,69 EUR im großen Verkehrsvertrag. „Mit dieser Wettbewerbsrendite ist die Finanzierungslücke im SPNV zwar noch lange nicht geschlossen, aber der Zuschussbedarf des Landes reduziert sich doch deutlich“, freut sich der Politiker.

Auf die frei werdenden Mittel richten sich schon begehrliche Blicke aus dem Kommunalverkehr: Der VDV Baden-Württemberg möchte die 100 Mio. EUR ins LGVFG umlenken (s. „Politik“). Mit dieser Summe stockt das Land bislang die RegMittel auf, um das Delta zwischen dem Bundeszuschuss und den höheren, bislang nicht im Wettbewerb vergebenen Bestellerentgelten zu schließen.

Die Grünen, aber auch andere Stuttgart-21-Gegner haben den großen Verkehrsvertrag für DB Regio als zusätzliche Finanzierungshilfe des Landes für S21 interpretiert. Im kommenden Frühjahr wird in Baden-Württemberg gewählt.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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