Berlin: Zeitplan für U-Bahn-Wagen

Stellten den Zeitplan für das Fahrzeugprojekt vor (v. l.): Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Aufsichtsratsvorsitzende der BVG, Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und interimistischer Group CEO von Stadler, Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG, und Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland; Foto: Bodo Schulz

Ab 2022 erhalten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die ersten neuen U-Bahn-Wagen der Baureihen „J“ und „JK“ von Stadler. Das Verkehrsunternehmen und der Hersteller haben am 24. August den weiteren Zeitplan vorgestellt.

Mit der Flottenerneuerung soll das Rückgrat der Berliner Mobilität für die Zukunft fit gemacht werden. 2019 nutzten fast 600 Mio Fahrgäste die Züge der BVG. Die neue Fahrzeuggeneration wird von Stadler in Berlin-Pankow entwickelt und gefertigt. In den zwei Baureihen „JK“ für das Kleinprofilnetz (U 1 bis U 4) und „J“ für das Großprofil (U 5 bis U 9) kann die BVG während der Laufzeit des Rahmenvertrags bis 2030 insgesamt voraussichtlich bis zu 1500 Wagen abrufen. Die feste Mindestbestellmenge umfasst 606 Wagen. Der aktuelle Fuhrpark verfügt über rund 1300 Wagen. Bis zu etwa 3 Mrd Euro investiert die BVG in den kommenden Jahren in die Erneuerung der U-Bahn-Flotte.

Die ersten insgesamt 24 Wagen, je zwölf für das Klein- und für das Großprofil, sollen im Herbst 2022 aus dem Berliner Stadler-Werk an die BVG überführt werden. Nach einem mehrmonatigen Testbetrieb, Prüfungen und der Zulassung beginnt dann Ende 2023 die Serienlieferung. Vereinbart ist eine Lieferung von vier Wagen alle fünf Werktage. Wie die BVG mitteilt, hat die Großbeschaffung mehrere Vorteile. Zwei Baureihen für das Groß- und das Kleinprofil aus einer Hand zahlten sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch betrieblich aus. Viele Bauteile der Groß- und Kleinprofilzüge seien identisch. Das hat den Vorteil, dass die Arbeit in den Werkstätten erleichtert wird. Vor allem aber erhöhten eine große Anzahl baugleicher Fahrzeuge und ein für die Berliner U-Bahn neuartiges, modulares Konzept bei „J“ und „JK“ die betriebliche Flexibilität enorm.

Bei beiden Baureihen gibt es Endund Mittelwagen. Aus ihnen können im Großprofil durchgängige Zwei-, Vierund Sechs-Wagen-Fahrzeuge gebildet werden. Im Kleinprofil sind durchgängige Zwei- oder Vier-Wagen-Fahrzeuge möglich, aus denen wiederum auch Sechs- oder Acht-Wagen-Einheiten gekuppelt werden können.

Begleitend zur Lieferung der Züge übernimmt Stadler auch die Ersatzteilversorgung über eine Laufzeit von circa 32 Jahren. Darin enthalten ist die Lieferung aller benötigten Ersatzteile für die Einhaltung der Instandhaltungsfristen, Inspektionen und Hauptuntersuchungen sowie die Lieferung aller zum Beispiel für die Behebung von Vandalismus- und Unfallschäden benötigten Ersatzteile. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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