Bündnis: Mobilitätsbudgets fördern

Mehr Beschäftigte sollen auf einen Mix aus unter anderem ÖPNV, Dienstfahrrad und Sharing-Angeboten zurückgreifen können; Foto: DB AG/Max Lautenschläger

Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen fordert ein Bündnis aus Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Allianz pro Schiene, Zukunft Fahrrad und Bundesverband Carsharing eine Alternative zu staatlich geförderten Dienstwagen.

Stattdessen soll ein Bundesprogramm zur Förderung betrieblicher Mobilitätsbudgets geschaffen werden. Die geltende steuerliche Förderung von Dienstwagen bremse die Klimaschutzbestrebungen der möglichen Ampel-Koalition aus. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden die Wahlfreiheit geben können, indem sie alternativ zum Dienstwagen ein Mobilitätsbudget anbieten. So könnten innerhalb der Legislaturperiode mindestens eine halbe Million Dienstwagen durch nachhaltige Verkehrsmittel ersetzt werden, erklärt das Bündnis.

Mobilitätsbudgets seien eine moderne Möglichkeit, als Arbeitgeber die Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel zu fördern. Die Budgets bündeln das Dienstfahrrad im Leasing oder Abo, ein steuerlich privilegiertes Jobticket für den ÖPNV, die Bahncard und ein flexibles Budget für Taxifahrten oder Car-, Fahrradund E-Scooter-Sharing in einer digitalen Lösung. VDV-Vizepräsident Knut Ringat betont: „Statt sich auf ein Verkehrsmittel wie beispielsweise den Dienstwagen festzulegen, erhalten die Mitarbeitenden ein Budget für verschiedene Mobilitätsangebote und können frei wählen, wofür sie dies einsetzen. Diese Form der multimodalen Mobilität ist nicht nur effizient und klimaschonend, sondern entspricht inzwischen auch dem alltäglichen Mobilitätsverhalten der Menschen.“

Bislang würden nur zwei Prozent der Unternehmen Mobilitätsbudgets anbieten. Der Umstieg sei mit personellem und finanziellem Aufwand verbunden. Die neue Bundesregierung müsse Unternehmen daher mit einem Bundesprogramm bei der Einführung von Mobilitätsbudgets helfen, fordert das Bündnis. Denn auch ein alleiniger Antriebswechsel auf elektrisch betriebene Pkw- Flotten werde den Anforderungen an nachhaltige Mobilität nicht gerecht. Die Einsparungen von CO2-Emissionen reichten aus Klimasicht nicht aus. Zudem würde auch der elektrifizierte motorisierte Individualverkehr unverhältnismäßig viel Fläche und Energie verbrauchen, wenn er in der derzeitigen Form weitergeführt wird. Stattdessen brauche es nachhaltige Mobilitätsalternativen, um den Pkw-Verkehr insgesamt zu verringern. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Viele Menschen in Deutschland wünschen sich Alternativen zum täglichen Stau auf der Straße.” Ein Mobilitätsbudget stärke den Klimaschutz und die Wahlfreiheit. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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