Cottbuser Straßenbahn soll bleiben

Die Stadtverordnetenversammlung Cottbus hat am 28. Juni einstimmig den Antrag „Erneuerung und Erhalt der Cottbusser Straßenbahn“ beschlossen.

Es sei nachgewiesen, dass die Beschaffung von Neufahrzeugen deutlich günstiger würde, als in eine weitere Ertüchtigung von Bestandsfahrzeugen zu investieren. Daher sollen in 2019 zwei und ab 2020 jährlich vier Neufahrzeuge beschafft werden. Allerdings müsse das Land Brandenburg drei Viertel der Kosten übernehmen, da die Stadt Cottbus mittelfristig nicht in der Lage sei, die Erneuerung der Straßenbahn aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Daher sei die Unterstützung des Landes über eine Förderquote notwendig, die wie in anderen Bundesländern bei 75 Prozent liegen müsse. Die Stadt soll nun entsprechend mit dem Land verhandeln.

Die Erneuerung der Fahrzeuge sei notwendig, um die EU-Richtlinie zur vollständigen Barrierefreiheit des ÖPNV ab 2022 zu erfüllen; in Cottbus (100.300 Einwohner) erbringe die Straßenbahn drei Viertel der Beförderungsleistungen. Auch werteten Bund und Land diese Form der Mobilität als besonders zukunftsträchtig und erhaltenswert. Folglich müsse dies in Cottbus dann auch praktisch umgesetzt werden. Außerdem sei die Straßenbahn in Cottbus wesentlicher Bestandteil des Stadtbildes und „wichtiger Teil der Stadt Cottbus in ihrer oberzentralen Funktion“. Da die Tram zur Attraktivität und zur Identitätsbildung beitrage, müsse sie auch erhalten werden. Die Stadtverwaltung soll nun bestehende Kontakte zu den anderen Brandenburger Straßenbahn-Städten beziehungsweise -Landkreisen „qualifizieren“ mit dem Ziel, ein gemeinsames Vorgehen am Markt und eine gemeinsame Position gegenüber dem Land Brandenburg zu erreichen.

Derzeit verfügt das Unternehmen Cottbusverkehr über 21 sechsachsige Tatra-Fahrzeuge mit einem Niederflurmittelteil und setzt maximal 17 Fahrzeuge ein. Das Durchschnittsalter liegt bei 30 Jahren. Für die zehn besser erhaltenen Fahrzeuge läuft seit 2012 im Rahmen der Hauptuntersuchung in eigener Werkstatt eine Ertüchtigung zu sogenannten „Langläufern“. Acht Fahrzeuge sind bereits umgerüstet. Da Fördermittel nach wie vor ausstehen, sei das Verkehrsunternehmen gezwungen, eventuell auch schlechter erhaltene Fahrzeuge umzurüsten. (FM/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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