Digitaler Rufbus startet in Münster

Waren beim Loop-Start dabei (v. l.): Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Gäfgen, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Stadtbaurat Robin Denstorff; Foto: Stadtwerke Münster

Die Stadt Münster und die Stadtwerke Münster haben am 1. September 2020 ein digitales Rufbus-System gestartet.

Unter dem Namen Loop Münster verkehren dann Kleinbusse in den Stadtteilen Hiltrup, Amelsbüren, Berg Fidel und Mecklenbeck-Süd, anliegenden Wohn- sowie den Gewerbegebieten Loddenheide und Hansa Business Park. Sie fahren ohne feste Linienwege und Fahrpläne. „Der Loop-Bus ist flexibel, orientiert sich am Bedarf der Nutzer und er ist einfach, digital buchbar. Gerade im ländlichen Raum brauchen wir solche attraktiven Mobilitätsangebote, damit die Menschen auf Bus und Bahn umsteigen“, verdeutlichte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Sein Ministerium fördert das Projekt mit 5 Mio Euro. Die Stadt Münster trägt einen Eigenanteil von mehr als 3 Mio Euro.

Wer mit Loop Münster fahren will, bestellt einen der weißen Kleinbusse per App oder Telefon. Dabei muss keine Rücksicht auf bestehende Bushaltestellen oder Fahrpläne genommen werden. Die App oder der Mensch am Telefon teilt mit, wo die nächste Einstiegsmöglichkeit ist – in der Regel an der nächsten Straßenecke – und wann der Loop kommt. Für die Fahrt gelten die normalen ÖPNV-Tickets. Auch per App können Fahrkarten erworben werden, im Fahrzeug selbst können keine Papiertickets gekauft oder entwertet werden. Unterwegs sammeln die Fahrzeuge immer wieder weitere Fahrgäste ein oder setzen sie an ihrem Ziel ab, wenn die Fahrtrichtung stimmt. So werden verschiedene Fahrtwünsche gebündelt. Die beste Route dafür errechnet eine Software von door2door automatisch im Hintergrund.

Zehn Kleinbusse fahren für Loop durch Münsters Süden. Dabei handelt es sich um emissionsarme Hybridfahrzeuge. Sie haben sechs Sitzplätze und sind über eine ausfahrbare Rampe auch für mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator nutzbar. An mehreren Ladestationen im Betriebsgebiet tanken die Fahrzeuge Ökostrom nach. England-Touristen werden die eingesetzten Fahrzeuge wiedererkennen, denn es handelt sich um das London-Taxi-Modell LEVC TX. Eine wissenschaftliche Begleitforschung stellt sicher, dass die Erkenntnisse aus der dreijährigen Pilotphase unter anderem für einen eventuellen Angebotsausbau genutzt werden können. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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