Eine neue U-Bahn-Generation für die Stadt Hamburg

Visualisierung des vierteiligen DT6; Grafik: Hochbahn

Die Hamburger Hochbahn startet die Ausschreibung für neue U-Bahn-Fahrzeuge für Bestandsnetz und automatischen Betrieb auf der U 5. Ein Betriebsführungssystem ist Bestandteil der Ausschreibung.

Die Hamburger Hochbahn hat die nächste U-Bahn-Fahrzeug-Generation ausgeschrieben. Die ersten 40 m langen und vierteiligen DT6- Fahrzeuge werden 2027 erwartet. Sie sollen einerseits schrittweise die zwischen 1988 und 2005 gelieferten 126 vierteiligen Einheiten des Typs DT 4 ersetzen und werden für die geplanten Angebotsausweitungen Richtung Hamburg-Takt benötigt. Andererseits müssen erste Fahrzeuge für die U 5 beschafft werden, damit Ende 2027 die Tests für den vollautomatischen Betrieb starten können.

Der DT6 orientiert sich am DT5, dessen Auslieferung bis Jahresende abgeschlossen wird. Durch die kürzeren Längen der Einzelwagen kommen die Fahrzeuge noch näher auch an gebogene Bahnsteige heran und verbessern damit die Barrierefreiheit. Der DT6 ist mit 2,70 m gut 10 cm breiter als der DT5 und soll in 80 oder 120 m langen Zügen fahren.

Die Hochbahn schreibt den DT6 in zwei Varianten aus: Bis zu 250 Fahrzeuge für das Bestandsnetz (DT6-F) werden an jedem Ende einen Fahrerraum haben. Für den vollautomatischen Betrieb ohne Fahrerstand auf der U 5 sind bis zu 120 Einheiten DT6-A vorgesehen. Geplant ist, eine relativ gleichmäßige Anzahl von Fahrzeugen pro Jahr abzurufen und zunächst 48 Fahrzeuge fest zu bestellen. Für den nun im Bau befindlichen ersten Abschnitt der U 5 werden 14 Einheiten benötigt. Das Betriebsführungssystem (CBTC) der U 5 wird gemeinsam mit dem Fahrzeug ausgeschrieben.

Mit der äußeren Gestaltung in Rot und Silber setzt die Hochbahn die „Hamburger Linie“ fort. Neu sollen die Türen komplett aus Glas bestehen. Die Sitzplätze werden zum Teil klassisch in Vierergruppen, aber auch in Längsrichtung angeordnet. Nah an den Türen sind Mehrzweckflächen für hohen Platzbedarf vorgesehen. Neben Wirtschaftlichkeit und technischer Leistungsfähigkeit sollen die Kriterien Gewicht, Energiebedarf und Lieferketten bezüglich Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Der Lieferant muss jährlich Transparenz über diese Nachhaltigkeitsthemen schaffen. Die Recyclingquote bei den Fahrzeugen soll bei mindestens 94 Prozent liegen. (FM)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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