Fahrgastrekord dank Tarifreform

Stellten die Jahresbilanz vor (v. l.): die VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler sowie Oberbürgermeister und VVS-Aufsichtsratsvorsitzender Fritz Kuhn; Foto: VVS

Der Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart Fritz Kuhn und die beiden Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler haben bei der Jahrespressekonferenz des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) einen neuen Fahrgastrekord verkündet.

Die Verkaufsstatistik weist für 2019 rund 394,5 Mio Fahrten aus, das sind 10,6 Mio Fahrten mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einer prozentualen Steigerung von 2,8 Prozent. Insbesondere die VVS-Tarifreform habe der Nachfrageentwicklung einen kräftigen Schub gegeben. Während es im ersten Quartal 2019 nur eine geringfügige Steigerung der Fahrgastzahlen gab, ist das hohe Nachfrageplus vor allem auf den Zeitraum nach der VVS-Tarifreform im April zurückzuführen. Seit diesem Zeitpunkt ist die Zahl der Fahrgäste um 3,2 Prozent gestiegen. Vor allem die Zahl der Abonnenten hat durch die Reform stark zugelegt.

VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger führt das Rekordergebnis vor allem auf die positive Entwicklung im Berufsverkehr zurück: „Die größten Zuwächse gab es mit 12,6 Prozent beim Firmen-Abo, wo wir wieder mehr Stammkunden gewinnen konnten.“ Sein Geschäftsführerkollege Horst Stammler weist darauf hin, dass die Rahmenbedingungen nicht mehr so positiv waren wie in den vergangenen Jahren: „Die Bevölkerung ist nur noch geringfügig gewachsen und die Zahl der Schüler, Auszubildenden und Studierenden, die das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs bilden, war sogar spürbar rückläufig. Insoweit ist das Fahrgastplus umso beachtlicher.“

Im Berufsverkehr sind die Fahrgastzahlen um 5,6 Prozent gestiegen. Dazu hat insbesondere das Firmen-Ticket beigetragen. Inzwischen fahren mehr als 93.000 Menschen mit diesem Ticket zur Arbeit. Der Gelegenheitsverkehr – dazu gehören Einzel-, 4er- und Tages-Tickets – war seit längerer Zeit rückläufig. Seit der Tarifreform wurde erstmals wieder eine leicht positive Entwicklung verzeichnet. Im Gesamtjahr 2019 lag das Plus bei 0,8 Prozent.

2019 betrugen die reinen Fahrgeldeinnahmen 511,4 Mio Euro, das sind 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist laut VVS vor allem auf die Preissenkungen durch die Tarifreform zurückzuführen. Für die einkalkulierten Mindereinnahmen leisteten die Finanzierungsträger der Tarifreform (Landeshauptstadt Stuttgart, Verbundlandkreise und Land Baden-Württemberg) den Verkehrsunternehmen einen Ausgleich von 31,8 Mio Euro. Bezieht man diesen finanziellen Ausgleich mit ein, betrug das Einnahmeplus bei den Verkehrsunternehmen 0,7 Prozent. (mab)

Unternehmen & Märkte
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn