Hessen: 12 Mrd für Schienenwege

Das Schienennetz für den Nah- und Fernverkehr in Hessen wird bis zum Jahr 2030 mit einer Rekordsumme ausgebaut. Insgesamt fließen in zwölf Großprojekte rund 12 Mrd Euro.

Die beiden wichtigsten Neubaustrecken im Zentrum des bundesweiten Bahnnetzes werden in Hessen realisiert: Die Verbindung Frankfurt–Mannheim sowie Hanau–Würzburg/Fulda. Mit Frankfurt wird zudem der komplexeste und bedeutendste Bahnknoten Deutschlands ausgebaut“, erläuterte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am 18. Mai. Dirk Rompf, der für Großprojekte verantwortliche Vorstand der DB Netz AG, ergänzte bei der gemeinsamen Pressekonferenz: „Bei den umfangreichen Investitionen in Hessen stellen uns der Bund und das Land Hessen den größten Teil der notwendigen Mittel für eine deutliche Verbesserung der Schieneninfrastruktur zur Verfügung.“ Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), betonte, dass auch der Nahverkehr von den Ausbauvorhaben profitieren kann.
„Wir können unseren Fahrgästen dann ein besseres, pünktlicheres und deutlich ausgeweitetes Angebot machen.“

Die Autobahnen und die Schieneninfrastruktur im Rhein-Main-Gebiet sind an die Kapazitätsgrenzen gekommen. Ein weiterer deutlicher Anstieg der Fahrgastzahlen in S-Bahnen, Regional- und Fernzügen könne mit der bestehenden Infrastruktur nur noch schwer bewältigt werden. Denn auf viele der bestehenden Gleise  insbesondere rund um den Bahnknoten Frankfurt passen so gut wie keine zusätzlichen Züge mehr. „Wir fahren deshalb mehrgleisig“, informierte der Minister. Man fördere den Radverkehr in der Region. RMV, Nordhessischer Verkehrsverbund (NVV) und Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) erhielten mehr Geld von Bund und Kommunen und erstmals seit Jahrzehnten wieder einen dreistelligen Millionenbetrag vom Land. „Im Ergebnis hatten die Verbünde noch nie so viel Geld zur Verfügung wie jetzt, um zusätzliche Züge zu bestellen. Und die Schieneninfrastruktur besonders im RheinMain-Gebiet wird nun endlich – nach jahrelangem Stillstand – mit einer Rekordsumme ausgebaut.“ Ziel: Hessen soll zum Vorreiter der Verkehrswende in Deutschland werden.

Mit der Nordmainischen S-Bahn, dem Ausbau der S 6 über Bad Vilbel nach Friedberg und der Regionaltangente West umfasst der Projektplan bedeutende Ausbauvorhaben für den Nahverkehr. „Wichtig ist, dass die Investitionen dazu führen, dass die Verkehre auf der Schiene entmischt werden. Nur, wenn unsere Regionalzüge nicht mehr auf Fern- und Güterzüge warten müssen, kann der ÖPNV pünktlicher und zuverlässiger werden“, so Ringat. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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