Hochbahn steigert Investitionen

Die DT-5-Flotte der Hochbahn wird weiter wachsen; Foto: Hochbahn AG

Die Hamburger Hochbahn will im Kontext mit der neuen „Angebotsoffensive II“ der Stadt Hamburg ihr Angebot deutlich ausbauen. Dies schlägt sich auch in den Planzahlen der Investitionen für 2019 nieder.

Mit dem vergangenen Jahr ist die Hochbahn sehr zufrieden. So stieg der Umsatz auf 537,4 Mio Euro (2017: 525,1 Mio Euro), der Verlust stieg aber auch auf 50,6 Mio Euro (2017: 44,5 Mio Euro). Der Kostendeckungsgrad sank parallel leicht von 92,9 Prozent in 2017 auf nunmehr 92,2 Prozent. Die Fahrgastzahlen sind erneut angewachsen. 2018 fuhren 465,1 Mio Menschen mit Bahnen und Bussen der Hochbahn (+0,8 Prozent). Der geringe Zuwachs ist laut Hochbahn-Chef Henrik Falk auch darauf zurückzuführen, dass oftmals die Kapazitätsgrenze erreicht sei. Deutlich steigern will das Unternehmen seine Investitionen, sowohl in Fahrzeuge als auch in Infrastruktur.

Bei den U-Bahnen wurden 2018 für 87,6 Mio Euro Fahrzeuge beschafft, 2019 sollen es 113,3 Mio Euro sein. So wird die Hochbahn die letzte Option zum DT 5 ziehen. Die 32 Fahrzeuge waren Ende November 2018 als Option vereinbart worden, die Kosten liegen bei 186 Mio Euro. Dann hat die Hochbahn 163 DT 5. Im Bussektor wurden 2018 insgesamt 44,4 Mio Euro investiert, 2019 ist der Rekordwert von 81,7 Mio Euro geplant. Darin sind 25 zusätzliche Busse für ein größeres Angebot sowie die Beschaffung von 51 Großraum- statt Gelenkbussen enthalten. Einen großen Posten bilden auch die 30 E-Busse, die laut Falk rund das Doppelte eines Dieselbusses kosten. Mit 33,6 Mio Euro wurde auch in die Infrastruktur in Rekordhöhe investiert, 2019 sind sogar 39,3 Mio Euro geplant.

Diese Investitionen führten dazu, so Falk, dass der derzeitige hohe Kostendeckungsgrad nicht gehalten werden kann. Dies liegt auch daran, dass die Mitarbeiterzahl weiter steigen soll. Belief sich diese Ende 2017 auf 5083, stieg sie Ende 2018 auf 5288, für Ende 2019 sind um die 5500 vorgesehen.

Die Hochbahn hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Ende 2030 will sie komplett klimaneutral sein. Beim Strom aus regenerativen Quellen werde laut Falk darauf geachtet, dass er „nachweislich“ aus Anlagen komme, die nicht älter als sechs Jahre alt seien. Bei den E-Bussen schaue man sich genau die Lieferketten an. Derzeit bereitet die Hochbahn die Ausschreibung für die ersten serienreifen emissionsfreien Gelenkbusse vor, die noch in diesem Jahr erfolgen soll. Für Anfang des nächsten Jahrzehnts sind zudem weitere Tests mit Batteriebussen mit Brennstoffzellen als Range-Extender vorgesehen, mit denen auch größere Reichweitenanforderungen abgedeckt werden können. Die Wirtschaftsbehörde schaue laut Senator und Hochbahn-Aufsichtsratsvorsitzendem Michael Westhagemann „ganz genau auf das Thema Wasserstroff“. (cm)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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