HVV will Fahrpreise auch kommendes Jahr anheben

Damit würde die Preisanpassung 2016 deutlich niedriger ausfallen als in den vergangenen Jahren: 2013 waren die HVV-Preise um 3,5 Prozent, 2014 um 3,2 Prozent und 2015 um 2,6 Prozent gestiegen. Der Antrag soll in den kommenden Wochen in den zuständigen politischen Gremien behandelt werden.

Lutz Aigner, Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbundes, begründete die Erhöhung mit der Ausweitung der Kapazitäten von Bussen und Bahnen und steigenden Personalkosten. Grundlage für die Erhöhung ist der HVV-Tarifindex, der auf der Kostenentwicklung für Personal, Diesel und Strom bei den Verkehrsunternehmen sowie auf der allgemeinen Verbraucherpreisentwicklung basiert, die unterschiedlich gewichtet werden. Durch niedrigere Dieselkosten und nur leicht steigende Verbraucherpreise fällt die Preisanhebung niedriger aus.

Vorbehaltlich der politischen Entscheidung würde der Preis für die Kurzstrecke unverändert 1,50 Euro betragen, die Nahbereichskarte von 2,10 auf 2,20 Euro steigen. Zeitkarten würden nur moderat angehoben, so die Abokarte für 2 Zonen von 52,60 auf 53,30 Euro.

Die Opposition kritisierte den Vorschlag: FDP-Verkehrspolitiker Dr. Wieland Schinnenburg: „Eine Tariferhöhung
um 1,9 Prozent ist inakzeptabel. Diese liegt nicht nur deutlich über der Inflationsrate, sie dürfte auch unnötig
sein. Schließlich steigen die Fahrgastzahlen und damit die Einnahmen ständig.“ Das sieht auch Heike Sudmann,
verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke so: Senat und HVV dürften den Fahrgästen nicht jedes Jahr mehr Geld aus den Taschen ziehen. ÖPNV sei Daseinsvorsorge. Die CDU hatte bereits im Juli in der Bürgerschaft eine „Fahrpreisbremse“ beantragt, also eine Erhöhung maximal auf dem Niveau der Inflationsrate
des Jahres 2014. Die Abschwächung des Fahrgastzuwachses sei das Resultat der überproportionalen Tariferhöhungen der letzten Jahre.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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