KVB: Mehr Fahrgäste und weniger Einnahmen im Jahr 2022

Rund 236 Mio Menschen nutzten 2022 das Angebot der KVB; Foto: KVB/Christoph Seelbach

Nach zwei Jahren mit Corona-bedingten Einbrüchen bei den Fahrgastzahlen geht der Trend bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) wieder deutlich nach oben.

2022 waren 236,1 Mio Menschen mit den Bussen und Bahnen des Unternehmens unterwegs, was einem Plus von 64,4 Mio oder 37,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zurückzuführen sei diese Entwicklung in erster Linie auf die Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen. Auch das 9-Euro-Ticket habe einen positiven Effekt gehabt. Die Auslastung der Fahrzeuge liegt derzeit im Schnitt wieder zwischen 80 und 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019, als die KVB mit 286 Mio Fahrgästen ein Rekordjahr verzeichnete. Die Zahl der Stammkunden ist leicht von 278.500 im Vorjahr auf 275.500 in 2022 gesunken.

Der Fahrgast-Anstieg spiegelt sich allerdings nicht in den Fahrgeldeinnahmen wider: Die Verkehrserlöse sanken um 17,7 Mio Euro (acht Prozent) auf 201,9 Mio Euro. Die entgangenen Einnahmen aus dem 9-Euro-Ticket und die pandemiebedingten Einnahmeausfälle wurden durch staatliche Zuschüsse im Rahmen des ÖPNV-Rettungsschirms mit 92,9 Mio Euro ausgeglichen. „Insgesamt war 2022 erneut ein herausforderndes Jahr für die Kölner Verkehrs-Betriebe“, stellt die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks fest. Nach wie vor seien die Auswirkungen der Corona- Pandemie zu spüren gewesen, wenn auch in geringerem Maße als in den beiden Jahren zuvor. Überlagert wurde diese Entwicklung durch die Folgen des Kriegs in der Ukraine mit stark steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und einer damit einhergehenden Rekordinflation.

Hinzugekommen sei eine vor allem in der zweiten Jahreshälfte und weiterhin andauernde angespannte Personalsituation im Fahrbetrieb. In der zweiten Jahreshälfte wurde die Personalsituation im Fahrbetrieb laut KVB zunehmend angespannter – Grund sei vor allem eine anhaltende, ungewöhnlich hohe Krankenquote gewesen. Die KVB hat darauf mit einer Recruiting-Kampagne reagiert, die allerdings erst mittel- bis langfristig spürbare Erfolge zeigen werde. Zudem wurde eine mehrstufige temporäre Anpassung des Fahrplans beschlossen, um den Fahrgästen ein stabileres, verlässlicheres Angebot bieten zu können. Nach Inkrafttreten dieser Maßnahmen sei die Zahl der ungeplanten Ausfälle inzwischen trotz einer nach wie angespannten Personalsituation sowohl im Stadtbahn- als auch im Busbereich spürbar gesunken. (mab

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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