MAN testet automatisierten E-Linienbus in München

Das automatisierte Fahrzeug soll ab 2025 den Linienbetrieb in München aufnehmen; Foto: MAN

Der Nutzfahrzeughersteller MAN wird im Rahmen des Forschungsvorhabens MINGA einen elektrischen Linienbus mit Automatisierung im Realbetrieb testen.

Treiber für automatisiertes Fahren im Stadtbus-Bereich sind laut des Herstellers hauptsächlich hohe TCO-Einsparungen (TCO: Total Cost of Ownership) und der Mangel an Fahrpersonal, dem dadurch begegnet werden könne. MAN stattet seine Busse zwecks Automatisierung mit einem Automated Driving System (ADS) mit hochentwickelter Sensorik aus. Im Projekt „@CITY” hat MAN bereits das automatisierte Anfahren von Haltestellen erfolgreich getestet.

Ein ähnliches Ziel verfolgt MINGA (Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons). Die Projektpartner wollen den Betrieb von hochautomatisierten Verkehrsträgern im städtischen und ländlichen ÖPNV-System erproben. Dafür wird ein Ride-Pool mit drei bis fünf automatisierten Fahrzeugen für den On-Demand-Betrieb aufgebaut, zudem ist der Linienbetrieb eines automatisierten Solobusses geplant.

MAN ist dabei Nutzfahrzeugpartner des Betreibers Stadtwerke München (SWM) und stellt einen automatisierten und vollelektrischen MAN Lion’s City E zur Verfügung. Er soll auf der Buslinie 144 durch den Olympiapark eingesetzt werden. Der Pilotbetrieb dieses ersten automatisierten Stadtbusses von MAN in Begleitung eines Sicherheitsfahrers ist ab 2025 geplant.

Im Vorhaben MINGA arbeiten rund ein Dutzend Projektpartner aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und Industrie zusammen. Das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München verantwortet als Konsortialführer das Gesamtprojekt. Partner sind neben MAN auch die Universität Stuttgart, das Karlsruher Institut für Technologie, das Forschungszentrum Informatik (FZI) sowie die ioki GmbH, die Ebusco Deutschland GmbH, die Benz + Walter GmbH und die Fryce GmbH. Als assoziierte Partner wirken die Stiftung Pfennigparade, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Yunex Traffic und der Landkreis München mit.

In sechs Arbeitspaketen beschäftigen sich die Akteure unter anderem mit der Integration der automatisierten Fahrzeuge in das bestehende Mobilitätsökosystem, den On-Demand-Diensten, dem automatisierten Bus-Linienbetrieb sowie der Simulation des automatisierten ÖPNV. Das nun gestartete Projekt soll bis Dezember 2025 laufen. Es wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren” durch das Bundesverkehrsministerium mit rund 13 Mio Euro gefördert. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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