MVB: Baurecht für Betriebshof

MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel freut sich über das erteilte Baurecht; Foto: MVB/Peter Gercke

Wichtiger Meilenstein für ein Zukunftsprojekt der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB): Für den Neubau des Straßenbahnbetriebshofs Nord ist Baurecht erteilt worden. Der Start der Realisierung des 110-Mio-Euro-Projekts steht damit kurz bevor.

Nach Ablauf der Klagefrist ist klar, dass die MVB für den neuen Betriebshof Baurecht hat. „Der neue Betriebshof Nord soll den bisherigen Betriebshof inklusive Werkstätten an gleicher Stelle ersetzen. Es ist eines der größten Projekte der MVB und enorm wichtig für die Zukunft des städtischen Nahverkehrs in Magdeburg“, erläutert MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Der alte Baukörper aus den 1970er-Jahren ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern wurde zudem beim Elbehochwasser 2013 stark beschädigt. Im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens konnte das Baurecht erlangt werden. Gestartet war es im Herbst 2018. Schwerpunkte des Verfahrens waren die Berücksichtigung naturschutzrechtlicher und wasserrechtlicher Belange. Dazu wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Darüber hinaus war in das Planfeststellungsverfahren das Baugenehmigungsverfahren integriert, in dem bautechnische Fragen und Brandschutzbelange zu klären waren.

Der neue Betriebshof wird auf dem Gelände der MVB im Stadtteil Rothensee entstehen. Um den Bau vor künftigen Hochwassern zu schützen, muss das gesamte Gelände um durchschnittlich 2 m aufgeschüttet werden. Neben dieser wartet das Projekt mit einer weiteren Herausforderung auf: Der Bau unter laufendem Straßenbahnbetrieb. Während der Neubau entsteht, muss der alte Betriebshof weiterhin genutzt werden können, da dort zwei Drittel aller Magdeburger Straßenbahnen beheimatet sind.

Nicht nur eine neue Abstellhalle für die Straßenbahnflotte entsteht. Auch die neue zentrale Hauptwerkstatt wird elementarer Bestandteil des neuen Betriebshofs sein und die bisher in Magdeburg-Sudenburg und Magdeburg-Brückfeld beheimaten Arbeitsfelder an einem Standort integrieren. Auch das Zentrallager der MVB wird zum neuen Betriebshof gehören. Es entstehen weiterhin ein zentrales Gebäude für die Betriebshofsteuerung und den Fahrdienst sowie ein neuer Abfallhof mit Trennsammelstelle. Der Betriebshof Nord wird Heimat für 59 Niederflurstraßenbahnen sein. Die Hauptwerkstatt ist für die Gesamtkapazität von 117 Fahrzeugen ausgelegt.

Die MVB gehen derzeit von einer Gesamtinvestitionssumme von mindestens 110 Mio Euro aus. Mehr als 50 Mio Euro werden dabei über verschiedene Fördertöpfe des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Im ersten Quartal 2021 wurde bereits mit der Baufeldfreimachung auf dem Gelände in Rothensee begonnen. Der Baustart für die neue Abstellhalle ist in der zweiten Jahreshälfte 2021 geplant. Insgesamt wird sich der Bau über mehreren Phasen bis weit in das Jahr 2026 erstrecken. Restarbeiten sollen 2027 abgeschlossen werden. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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