NRW: CAF baut Instandhaltungswerk

Das Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen von oben; Foto: RVR

Der spanische Schienenfahrzeughersteller CAF wird nahe des Bahnhofs Gelsenkirchen-Zoo ein Instandhaltungswerk für die batterieelektrischen Triebzüge CAF Civity BEMU errichten, die ab Dezember 2025 in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz kommen.

Am 11. Januar 2023 übergab der Regionalverband Ruhr (RVR) symbolisch die Schlüssel für das rund 9,7 Hektar große Gelände des früheren DBBahnbetriebswerks Gelsenkirchen- Bismarck an den neuen Eigentümer CAF. Der Kaufvertrag war bereits im November 2022 unterzeichnet worden.

2024 soll Baubeginn sein für die, laut CAF, digitale Werkstatt der Zukunft. Im Sommer 2025 soll die rund 30 Mio Euro teure erste Baustufe fertig sein, die eine Halle mit vier Gleisen umfassen wird: zwei für die leichte Instandhaltung (mit Dacharbeitsbühne) und je eines für die schwere Instandhaltung beziehungsweise die Unterflur-Radsatzdrehmaschine. Hinzu kommt eine Außenreinigungsanlage. Rund 30 Arbeitsplätze wird CAF Rail Services dort zunächst schaffen. Das große Gelände bietet aber genug Raum für Erweiterungen. Im zweiten Bauabschnitt sind weitere Instandhaltungsgleise vorgesehen. Zudem plant CAF, dort auch eine Straßenbahn-Werkstatt zu errichten. Namentlich genannt werden dafür die 51 normalspurigen Stadtbahnen, die die Ruhrbahn (Essen/Mülheim) zwischen 2024 und 2026 aus Spanien erhält.

Vorrangig werden in zentraler Ruhrgebietslage aber die bislang 76 von Verkehrsverbund Rhein/Ruhr (VRR)/Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) georderten Civity BEMU instandgehalten, die ab Dezember 2025 sukzessive in Betrieb gehen und für die CAF einen 30-jährigen Wartungsvertrag unterzeichnet hat. Im Frühjahr 2022 hatte der VRR gemeinsam mit dem NWL zunächst 63 BEMU für das Niederrhein-Münsterland- Netz bestellt und diese Order dann um zehn Züge für zu reaktivierende Strecken in Westfalen erhöht. Ende 2022 stockte der VRR den Auftrag um drei weitere Züge auf, wie Marcus Brüning, Direktor CAF Deutschland GmbH, gegenüber den Nahverkehrs-Nachrichten mitteilte. Diese seien für die Linie RB 46 Bochum–Gelsenkirchen vorgesehen.

Laut Brüning wird CAF vom früheren „Bw Bismarck“ den denkmalgeschützten Ringlokschuppen mit Drehscheibe erhalten. Dazu gebe es mehrere Ideen und bereits Gespräche für eine künftige Nutzung. Die dem Lokschuppen angeschlossenen rechteckigen Fahrzeughallen sollen dagegen abgerissen werden. Die derzeit in den Bestandsgebäuden untergebrachten historischen Eisenbahnfahrzeuge verschiedener Vereinigungen müssen das Gelände räumen. 2001 hatte der RVR die Anlagen von der DB gekauft mit dem Ziel einer bahntouristischen Nutzung. Diese Pläne wurden jedoch nie realisiert. (as)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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