NVR: Pünktlichkeit leicht verbessert

Die insgesamt verbesserten Werte sind laut NVR auf Maßnahmen im Gesamtnetz zurückführen; Foto: NVR GmbH/Smilla Dankert

Der zuletzt negative Trend bei der Pünktlichkeit im SPNV im Gebiet des Nahverkehr Rheinland (NVR) konnte im Jahr 2019 zumindest teilweise gestoppt werden.

Die Werte haben sich beim Blick auf alle Produktgruppen leicht verbessert. Im Durchschnitt aller Fahrten kam eine Verspätung von 2 Minuten und 1 Sekunde zustande. Dies entspricht einer Verbesserung um 10,6 Prozent im Vergleich zu 2018 (2 Minuten und 16 Sekunden). 2017 hatte die durchschnittliche Verspätung 2 Minuten und 6 Sekunden betragen.

Die Regional-Express-Linien (RE) haben sich bis auf die Linie RE 12 allesamt, teils deutlich, verbessert. Während die Verspätung 2018 gegenüber 2017 noch um 3,5 Prozent gestiegen war (von 3 Minuten und 14 Sekunden auf 3 Minuten und 20 Sekunden), ging der Verspätungswert im vergangenen Jahr auf 2 Minuten und 44 Sekunden zurück (minus 17,9 Prozent gegenüber 2018). Der RE 5 hat zwar immer noch die schlechtesten Pünktlichkeitswerte bei den RE-Linien, konnte sich jedoch von 5 Minuten und 25 Sekunden auf 3 Minuten und 57 Sekunden verbessern. Seit Juni 2019 fahren die neuen Rhein-Ruhr-Express-Fahrzeuge auf dieser Strecke zwischen Koblenz und Wesel.

Nach der negativen Entwicklung in 2018 konnten sich die Regionalbahn-Linien (RB) stabilisieren und zumeist leicht verbessern. Nachdem der Wert 2018 noch bei 2 Minuten und 7 Sekunden lag, betrug er im vergangenen Jahr 1 Minute und 55 Sekunden (minus 9,6 Prozent). Die besten Pünktlichkeitswerte finden sich auf den Linien RB 20, RB 21 und RB 38. Angespannt bleibt die Verspätungssituation weiterhin auf der linken Rheinstrecke zwischen Köln und Bonn.

Eine weiterhin negative Tendenz gibt es bei den S-Bahnen. Von 1 Minute und 15 Sekunden in 2017 hat sich der Pünktlichkeitswert über 1 Minute und 25 Sekunden in 2018 auf 1 Minute und 28 Sekunden in 2019 stetig verschlechtert. Trotz teilweise eigener Infrastruktur müssen sich die S-Bahnen einen Teil der Gleise und Bahnsteige mit anderen Zuglinien teilen. Daher sind sie laut NVR von den Schwierigkeiten im Gesamtnetz ebenfalls betroffen. Zudem wurde das Leistungsvolumen der S-Bahnen in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut. Dies habe zu verkürzten Wendezeiten sowie engeren Instandhaltungskorridoren geführt und damit zu einer Verschlechterung der Betriebsstabilität und der Pünktlichkeit.

Der Blick auf den Jahresverlauf zeige, dass ab Mai 2019 eine spürbare Verbesserung eingesetzt und bis zum Spätherbst angehalten habe. „Die insgesamt verbesserten Werte sind auf Verbesserungen im Gesamtnetz zurückzuführen, die seit Mai 2019 gegriffen haben“, erläutert NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober. „Es gibt mittlerweile verbesserte Konzepte bei Baustellen und Wetterereignissen. Zudem konnte der Fuhrpark vergrößert werden, was zu einer Stabilisierung des Betriebs geführt hat. Trotz der verbesserten Pünktlichkeitswerte ist allen Akteuren bewusst, dass langfristig nur der zwingend nötige Ausbau der Infrastruktur eine weitere Steigerung bringen kann.“ (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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