Ringat fordert Verbünde zum „Verlassen der Komfortzone“ auf

Nur wenn die Verkehrsverbünde insgesamt ihre „Komfortzone“ verlassen, würden sie auch in 20 Jahren noch gebraucht. Mit dieser These wendet sich Knut Ringat in der Dezemberausgabe des „Nahverkehrs“ an die eigene Zunft. Er bittet sie ebenso wie die übrigen Kollegen der ÖPNV-Branche um eine Diskussion „an der Schwelle zu einer Neuausrichtung der Verkehrsverbünde“.
Der Chef des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und der Sparte Verbünde/Regieorganisationen im VDV schreibt weiter: „Gestehen wir uns ein, dass manche Angebote nicht mehr zeitgemäß sind.“ Damit die Verbünde eine „neue Qualität“ ihrer Angebote erreichten, müssten sie sich zu Mobilitätsverbünden entwickeln, aber auch Big Data integrieren und das knappe Gut Infrastruktur sowohl effizient als auch unkonventionell einsetzen.
Für Ringat steht aber außer Frage, dass ein Verkehrsverbund auch in Zukunft „ein Spiegel von regional(politischen) Interessen“ bleiben muss.
Er hält es für sinnvoll, wenn die kommunalen Aufgabenträger und Länder ihre Kompetenzen bei den Verbünden bündeln, um so eine Basis für integrierte und intermodale Verkehre zu schaffen. Hintergrund für die öffentliche Einladung zur Standortbestimmung und Strategiediskussion ist Ringats Erkenntnis, dass der Gegensatz zwischen Individual- und Kollektivverkehr immer mehr aufbricht. Künftig könne die Grenze noch stärker verschwimmen, etwa durch Angebote wie das selbstfahrende Auto oder „die neue Intelligenz der Daten-Konzerne“. (msa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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