S-Bahn Hannover: Viele Ausfälle

Das Foto zeigt eine S-Bahn der Linie S 6 in Burgdorf bei Hannover; Foto: Achim Uhlenhut

Wegen Lokführermangels fallen bei der S-Bahn Hannover mehr Fahrten als sonst aus.

Hintergrund: Ende 2021 verliert die Deutsche Bahn den Verkehrsvertrag an die Nordwestbahn (NWB). Daher verlassen derzeit bereits Triebfahrzeugführer die S-Bahn, oft in Richtung DB-Fernverkehr. Infolgedessen entfallen insbesondere auf der Linie S 6 zwischen Hannover, Burgdorf und Celle vermehrt Fahrten: Dort pendeln einzelne Einheiten unabhängig von anderen Linien, so dass Ausfälle leichter zu organisieren sind. Zudem verkehrt parallel, aber mit deutlich längerer Fahrzeit, die Linie S 7.

Aus der hannoverschen Regionspolitik wurden nun die unvorhersehbaren und unangekündigten Ausfälle heftig kritisiert und umgehende Abhilfe angemahnt. In Burgdorf befindet sich ein Berufsschulzentrum, Ziel von Auszubildenden aus der gesamten Region und zum Teil darüber hinaus. Auch wird die schnelle S 6, die bis Hannover an nur zwei von sechs Zwischenstationen hält und nicht in Lehrte die Fahrtrichtung wechseln muss, von vielen Berufspendlern genutzt.

Laut Region Hannover lag die Ausfallquote im ersten Halbjahr 2019 bei 5,4 Prozent, während es im Gesamtnetz rund 2,5 Prozent sind. Die Region als Aufgabenträger kündigte bereits an, für 2019 Strafzahlungen in Höhe von voraussichtlich 2,5 Mio Euro zu berechnen. Zum Vergleich: 2016 waren es 670.000 Euro wegen Minderleistung. Zu Forderungen, die auf der S 6 besonders häufigen Ausfälle umgehend zu beseitigen, stellt Regions-Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz fest, „wir können dem Vertragspartner nicht vorschreiben, wie er den Vertrag nicht erfüllt“. Die DB hat inzwischen berichtet, dass neue Lokführer im September ihre Ausbildung beendeten und weitere in den kommenden Monaten eingestellt würden. Möglicherweise wird DB Regio, als Unterauftragnehmer der neuen S-Bahn Hannover, einige Monate weiter Leistungen fahren, um angesichts bereits feststehender Verzögerungen einen sanften Übergang ab April 2022 zu ermöglichen. Die DB wolle bis zuletzt „beste Performance bieten“, wurde erklärt. (ht)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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