Städtebahn Sachsen stellt Betrieb ein

Gemäß den Bestimmungen des Verkehrsvertrages hat der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) nach 72 Stunden ohne Zugbetrieb sein Sonderkündigungsrecht wahrgenommen und den Vertrag mit der Städtebahn Sachsen (SBS) gekündigt.

Es wurde Kontakt „mit geeigneten Eisenbahnunternehmen“ aufgenommen, damit nach einer Notvergabe schnellstmöglich der Zugverkehr auf den Strecken des Dieselnetzes wieder aufgenommen wird. Gespräche führte der VVO auch mit dem sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), dem Betriebsrat der Städtebahn Sachsen – unter anderem über einen Betriebsübergang der SBS-Mitarbeiter zu einem neuen Betreiber.

Zuvor hatte das Unternehmen in der Nacht auf den 25. Juli den Eisenbahnbetrieb aus finanziellen Gründen auf allen Strecken des Netzes komplett einstellt. Betroffen sind die Linien Dresden–Königsbrück, Dresden–Kamenz, Pirna–Neustadt–Sebnitz und Dresden–Heidenau–Altenberg. In einer Mitteilung erklärte das Unternehmen, weshalb man den operativen Betrieb eingestellt hat: So seien die von der DB Netz AG zur Verfügung gestellten Bahntrassen in einem schlechten Pflegezustand. Massive Vegetationsschäden hätten in den vergangenen Jahren häufig zu Zugkollisionen und Schäden im Millionenbereich geführt.

Der Betriebseinstellung ging am 17. Juli die Kündigung der Leasingverträge seitens des Fahrzeugvermieters Alpha Trains voraus, meldet der „Wochenkurier“. Darüber sei auch der VVO informiert worden, so das Blatt. Die Städtebahn Sachsen GmbH hat inzwischen den Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht Aschaffenburg eingereicht. Auf den betroffenen Strecken wird derzeit ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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