Üstra bilanziert und will weiter investieren

Üstra-Vorstand Betrieb & Personal, Denise Hain und Vorstandsvorsitzender Volkhardt Klöppner (2. v. r.) präsentierten mit dem Betriebsratsvorsitzenden Christian Bickel (l.) und dem Aufsichtsratsvorsitzender Ulf-Birger Franz (r.) die Jahresbilanz; Foto: Achim Uhlenhut

8 Mio Euro weniger Minus im Jahr 2018 als erwartet – der Vorstand der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG ist mit seinem ersten vollständigen Geschäftsjahr zufrieden.

Der Jahresverlust, vom Aufgabenträger Region Hannover übernommen, beläuft sich auf 25,9 Mio Euro. Das ist nicht nur weniger als erwartet (–34 Mio Euro), sondern auch um 5,8 Mio Euro besser als 2017. Laut des Vorstandsvorsitzenden Volkhardt Klöppner war dies „eines der wirtschaftlich besten Jahre seit 1970“, damals war die zuvor der Preussen Elektra gehörende Üstra kommunalisiert worden. Dem Verlust gegenüber stehen ungleich höhere Investitionen von 89,2 Mio Euro, vor allem in die neue Stadtbahnflotte TW 3000. Der gesamte betriebliche Aufwand hingegen konnte um 12,4 Mio Euro gesenkt werden – durch gesunkene Aufwendungen für Instandhaltung und geringere Kommunikationsausgaben. Nach Angaben des damals noch nicht amtierenden Vorstands waren diese insbesondere auf hohe Ausgaben anlässlich des 125-jährigen Unternehmensjubiläum 2017 zurückzuführen. Parallel zu den anstehenden Investitionen beginnen nun die Vorüberlegungen für die nächste Stadtbahngeneration, die etwa 2025 bestellt werden soll.

Die Üstra zählte 2018 etwas weniger Fahrgäste (–0,5 Mio): Bei jährlich rund 174,5 Mio Fahrgästen – also deutlich mehr als 500.000 pro Werktag – sind die zwei Streiktage, ein zusätzlicher Feiertag und der heiße Sommer an der Fahrgastzahl direkt ablesbar. Abgesehen von diesen Einflussfaktoren geht die Tendenz weiter deutlich nach oben.

In den kommenden fünf Jahren wird das Unternehmen weiter stark investieren, im Gespräch sind rund 350 Mio Euro für weitere Stadtbahnen, die Umstellung der Innenstadt- Buslinien auf Elektrofahrzeuge bis 2022, weitere Digitalisierung und anstehende Sanierungen an eigenen Grundstücken und Gebäuden. Allein für die Neustrukturierung des Betriebshofs Glocksee, im Kern von 1956, wird ein „hoher zweistelliger Millionenbetrag“ angesetzt, zeitgleich soll dort auch eine neue Betriebsleitstelle entstehen.

Zufrieden zeigt sich der derzeit noch zweiköpfige Vorstand mit der Kooperation mit der Regiobus Hannover GmbH, „was von Verwaltung und Politik gefördert wurde“. Geplant ist eine Zusammenarbeit in Personalfragen, zudem wird Regiobus-Geschäftsführerin Elke van Zadel ab Juli zu 50 Prozent auch als Üstra-Vorstand für Digitalisierung und Infrastruktur arbeiten (NaNa 51/2018). Weitere Kooperationen seien mit den Unternehmen Taxi-Bus und VW-Tochter Moia geplant, zunächst in einem Pilotprojekt für die „letzte Meile“ ab ausgewählten Haltestellen. (ht)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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