Verhaltene Resonanz auf 365-Euro-Ticket

Seit Jahresbeginn wird in Bonn ein 365-Euro-Ticket für den ÖPNV angeboten. Die Resonanz ist nach neun Monaten allerdings eher verhalten.

Knapp 6000 der 17.000 verfügbaren Jahreskarten seien bislang verkauft worden, wird ein Sprecher der Stadtwerke Bonn in Medienberichten zitiert. Die Nachfrage sei anfangs groß gewesen, in den folgenden Monaten jedoch kontinuierlich gesunken. Die Stadt ist nach Angaben eines Sprechers dennoch mit der Resonanz zufrieden. Der Fahrgastverband Pro Bahn dagegen kritisiert das Angebot. „So wie das in Bonn umgesetzt wurde, ist es nicht besonders sinnvoll“, erklärt der Vorsitzende des Regionalverbands Rheinland, Hans-Werner Ignatowitz. Denn das Ticket für einen festen Zeitraum von zwölf Monaten sei nur für Neukunden erhältlich. Es gilt nur im Stadtgebiet Bonn, Anschlusskarten gelten nicht. Damit sei das Ticket für Pendler nicht nutzbar.

95 Prozent der Kosten - etwa 18 Mio Euro - trägt der Bund, fünf Prozent die Stadt. Insgesamt stellt der Bund für das auf zwei Jahre befristete Projekt „Lead City“ der Stadt Bonn 37,6 Mio Euro zur Verfügung. Mit dem restlichen Geld werden etwa ein neues Job-Ticket-Modell und Taktverdichtungen finanziert.

Neben Bonn gehören auch Essen, Reutlingen, Herrenberg und Mannheim zu den vom Bund geförderten Modellstädten, in den Projekten getestet werden, um Autofahrer zum Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu bewegen.(mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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