VRS: Zwischenbericht zu Studie zum Kapazitätsausbau

Wie lassen sich im Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) kurz- und mittelfristig Kapazitätssteigerungen realisieren? Dieser Frage geht derzeit das Ingenieurbüro für Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung (WVI GmbH) im Auftrag der VRS GmbH nach.

Untersucht wird, welche zusätzlichen Kapazitäten bis zirka 2024 notwendig sind, um Fahrgaststeigerungen von 30 Prozent zu bewältigen und welche Maßnahmen erforderlich sind, um diese zusätzlichen Kapazitäten zu schaffen. Außerdem soll die Höhe der notwendigen Finanzmittel untersucht werden. Anlass für die Untersuchung waren die Diskussionen um kostenlosen ÖPNV und drohende Dieselfahrverbote.

Das Ingenieurbüro gab in der VRS-Verbandsversammlung nun einen Zwischenbericht. Die Verkehrsexperten arbeiten für die Untersuchung eng mit dem Institut für Verkehrswesen der Universität Kassel zusammen. Die Forscher betrachten 83 Referenzlinien. Dabei werden alle 24 regionalen SPNV-Linien, alle 19 Stadtbahnlinien in Köln und Bonn sowie diverse Bus- und Schnellbuslinien unter die Lupe genommen. Bei der Auswahl der Linien beschränken sich die Verkehrsexperten auf die besonders kritischen Engpässe. Diese sind, so ihre Vermutung, insbesondere auf der Schiene zu finden. Detailliertere Nachfolgeuntersuchungen, wie etwa eine nähere Betrachtung des Busverkehres im ländlichen Raum, sind im Nachgang mit dem erarbeiteten Untersuchungskonzept möglich.

Die Experten verfolgen zwei verschiedene Ansätze. Der eine widmet sich vor allem der Identifizierung überlasteter Linien im Bestandsnetz, für die eine Auslastungsprognose für den Status-quo vorgenommen wird. In Abstimmung mit dem VRS und den angeschlossenen Verkehrsunternehmen werden für die überlasteten Linien kurzfristig umsetzbare EntlasEntlastungsmaßnahmen entwickelt. Dazu gehören etwa der Einsatz größerer Fahrzeuge und die Einrichtung von Bus-Parallelverkehren zur Schiene. Der zweite Ansatz untersucht pendlerstarke Verbindungen, für die der ÖPNV aufgrund langer Fahrtzeiten oder ungünstiger Umsteigeverbindungen keine wirkliche Alternative zum Auto darstellt. Auf solchen Linien könnten Schnellbusangebote zusätzliche Direktverbindungen schaffen und damit neue Kunden ansprechen und die bisherigen Verkehrsangebote entlasten. Die Ergebnisse der Studie werden für das Frühjahr 2019 erwartet. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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