VVO beschließt Nahverkehrsplan

Der Verbund plant, unter anderem das Angebot der S-Bahn Dresden auszubauen; Foto: VVO/Lars Neumann

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat in seiner jüngsten Zweckverbandsversammlung die dritte Fortschreibung des Nahverkehrsplans Oberelbe beschlossen.

Der Plan bildet den Rahmen für die Weiterentwicklung des Bahn- und Busangebotes in Dresden und im gesamten Verbundgebiet. Seit der letzten Fortschreibung des Nahverkehrsplans im Jahr 2012 ist die Nachfrage verbundweit gestiegen. Besonders im Stammkundenbereich verzeichneten die Unternehmen jährliche Zuwachsraten zwischen sechs bis sieben Prozent. Immer mehr Menschen, insbesondere im Ballungsraum Dresden sowie entlang der stark entwickelten SPNV-Strecken, nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Neben der neuen Infrastruktur wie etwa zwischen Dresden und Meißen waren dabei laut VVO auch Angebotsverbesserungen entscheidend. Unter anderem wurden der S-Bahn-Takt zwischen Pirna, Dresden und Meißen verdichtet, das Plusbus-Netz eingeführt und das Angebot der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) verbessert. Diesen Weg will der Verbund auch künftig beschreiten.

So beschloss die Versammlung die Ko-Finanzierung der Planungen zur Modernisierung der BahnstreckeDresden–Königsbrück. Der VVO beteiligt sich mit 2,2 Mio Euro an Planungskosten und Modernisierung der Stationen. Gemeinsam mit der DB Netz AG soll die Strecke in den nächsten Jahren ertüchtigt werden, um einen 30-Minuten-Takt zwischen Dresden und Ottendorf-Okrilla anzubieten. Ziel ist die Steigerung der Fahrgastzahl von 1700 auf etwa 3300 pro Tag. Die geschätzten Gesamtinvestitionen in Stationen und Strecke liegen bei rund 36 Mio Euro. Zu einer möglichen Förderung der Maßnahmen nehmen VVO, Freistaat Sachsen, DB und der Bund Gespräche auf.

Zudem wurde beschlossen, das Angebot zwischen Dresden und Kamenz montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit zu verdoppeln, wenn eine finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Sachsen möglich ist. Sobald die Finanzierung gesichert ist, fahren in der Woche täglich neun zusätzliche Zugpaare. Der VVO möchte damit der auf dieser Strecke jährlich um rund zehn Prozent wachsenden Nachfrage gerecht werden, die perspektivisch durch Industrieansiedlungen um Kamenz und Pulsnitz sowie der Zunahme von Pendlern in die Landeshauptstadt noch verstärkt wird.

Für die S-Bahn Dresden hat sich die Versammlung für eine Kapazitätserhöhung durch den Einsatz neuer Triebköpfe vom Typ Twindexx ausgesprochen. Insbesondere in den Abschnitten Pirna–Dresden Hauptbahnhof–Dresden Flughafen sowie von Dresden nach Meißen und Tharandt stiegen die Fahrgastzahlen von 2016 bis 2018 um 17 Prozent, sodass einige Züge die Kapazitätsgrenze erreicht haben. Durch den Ersatz der Lokomotiven der Baureihe 143 durch die Triebköpfe, die zusätzliche 91 Sitzplätze bieten, kann die Kapazität der S-Bahn ohne Infrastruktur-Investitionen erhöht werden. Mittels 15 neuer Fahrzeuge kann die Zahl der Sitzplätze auf 65 Prozent aller S-Bahn-Fahrten um rund 50 Prozent gesteigert werden. Da die notwendige Investition durch DB Regio und den VVO nicht im Rahmen des noch bis Dezember 2027 laufenden Verkehrsvertrags für die S-Bahn finanziert werden kann, hat die Versammlung beschlossen, mit dem Freistaat eine Förderung auszuloten. (mab)

Unternehmen & Märkte
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn