Aus VDV-Sicht bedeutet mehr ÖPNV tendenziell mehr Verluste

So viel Rückenwind hatte der öffentliche Verkehr selten, konstatiert VDV-Präsident vor der Eröffnung seiner letzten Jahrestagung. Nun sieht er die Branche gefordert, die greifbare Verkehrswende auch umzusetzen. Aber er entlässt auch die Politik nicht aus der Pflicht, den Kurs weiter zu flankieren.

Die umweltpolitischen Ziele für das Jahr 2030 sind im Verkehr erreichbar. Das hat eine Studie von PWC und Intraplan im VDV-Auftag gezeigt. "Wir wollen in zwölf Jahren 30 % mehr Kunden in Bussen und Bahnen befördern und 22 % mehr Güter auf der Schiene transportieren", kündigte Fenske am 11.06.2018 in einem Tagungshotel unweit des Sanssouciparks vor der Presse an.

Damit würde die Branche stärker wachsen als der Gesamtmarkt, der Marktanteil des öffentlichen Verkehrs („Modal Shift“) also wachsen. Ein Selbstläufer ist dies aber nicht, wie Fenske zusammen mit VDV-Hauptgeschäftsführer und den Chef des Gastgebers VIP, Oliver Glaser und Martin Grießner, betonte. Verwiesen wurde zum einen auf die großen Belastungen, die eine wachsende Nachfrage und eine Angebotsoffensive für die Netze und den Betrieb bedeuten. Glaser verwies auf die sprungfixen Kosten, die bei VIP Potsdam wie in vielen anderen kommunalen Systemen bevorstehen. Es dreht sich zum anderen auch um die Aufgaben, die der bestehende Sanierungsstau mit sich bringt, oder die Dekarbonisierung, oder die Barrierefreiheit, oder Investitionen in Vertrieb und Qualität, gekoppelt mit einem wachsenden Fachkräftemangel und einer hochgelaufenen Baukonjunktur.

"Ja", sagte Fenske auf Nachfrage des NaNa-Briefes, "Nahverkehr wird teurer, die Verluste werden tendenziell zunehmen – aber die Bereitschaft der Politik ist deutlich da." (msa/NaNa Brief)

Den gesamten Beitrag lesen Abonnenten im NaNa Brief 24/18 vom 12.6.2018.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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