KVB-Angebots-Weiterentwicklung

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am 14. Mai Verwaltungsvorlagen unterschrieben, die die forcierte Erweiterung und Modernisierung des Angebots der Kölner Verkehrs Betriebe (KVB) ermöglichen. Der Stadtrat soll am 7. Juni über diese Vorschläge entscheiden.

Zur Weiterentwicklung des ÖPNV seien die Erneuerung der Stadtbahnflotte und die Erweiterung des Busangebots vorgesehen. Die Vorlagen stellen einen ersten Teil der Maßnahmen dar. Andrea Blome, Dezernentin für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, erläuterte: "Gerade auf den bestehenden Strecken sind die
sogenannten Langzüge, die jetzt erstmals in Köln eingesetzt werden sollen, das Mittel der Wahl, um die dringend benötigten Kapazitätssteigerungen zu erreichen." Vorgesehen ist, in den nächsten beiden Jahrzehnten, beginnend 2020, nach und nach fast die gesamte Stadtbahnflotte (derzeit 382 Fahrzeuge) zu erneuern. In einem ersten Schritt sollen 62 Niederflurbahnen mit einer Länge von 60 m sowie zwei 30 m lange Niederflurfahrzeuge beschafft werden. Darüber hinaus soll es die Option für den Kauf von weiteren elf Lang- und 25 Kurzzügen geben, die für die verschiedenen Ausbauprojekte im KVB-Streckennetz nach dem ÖPNV-Bedarfsplan benötigt werden.

Nach der Ertüchtigung der Ost-West-Achse sollen auf den Linien  1 und perspektivisch auch auf der Linie 9 rund 90 m lange Zugverbände fahren. Diese setzen sich jeweils aus einem Lang- und einem Kurzzug zusammen. Auf diese Weise kann die Kapazität auf diesen Linien um bis zu 50  Prozent erhöht werden. Für die Linie 7, in deren Einzugsbereich umfangreiche Stadtentwicklungsprojekte wie der Deutzer Hafen und Zündorf-Süd liegen, sind in der Hauptverkehrszeit Taktverdichtungen vorgesehen, die zu einer Verdoppelung des Angebots führen sollen. Die Auftragsvergabe ist für Januar 2020 geplant, die Auslieferung der Serienfahrzeuge ist ab Mitte 2023 vorgesehen. Die Kosten für die erste Beschaffungsserie (62 plus zwei) liegen voraussichtlich zwischen 413 Mio
und 472 Mio Euro. An Fördermitteln für Stadtbahn-Beschaffungen stehen bis 2031 insgesamt knapp 100  Mio Euro zur Verfügung. Die von der KVB zu übernehmenden Investitionen sollen über Gesellschafterdarlehen der Stadt finanziert werden. "Mit den neuen Fahrzeugen wollen wir mehr Kapazitäten schaffen, die Betriebsqualität steigern und damit unser Kerngeschäft verbessern", so KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske.

Zum Fahrplanwechsel 2018 soll es dauerhafte zusätzliche Bus-Angebote geben, darunter eine Taktverdichtung auf der "Unibus-Linie" 142 und eine neue Linie 124 als Direktbusverbindung zwischen Hauptbahnhof, Ford und dem Gewerbegebiet Feldkassel. Die Gesamtkosten betragen 1,76 Mio Euro. Zum Fahrplanwechsel 2019 sind dann zwei weitere dauerhafte Angebotserweiterungen geplant: die Linie 139 soll zur Erschließung des Neubaugebiets Güterbahnhof Ehrenfeld verlängert und der Weg der Linie 150 zur Anbindung des Deutzer Hafens geändert werden. Parallel sollen erste vorübergehende Busangebote zur Entlastung nachfragestarker Streckenabschnitte der Stadtbahn geschaffen werden. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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