MVG begrüßt Luftreinhalteplan

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bewertet den im Stadtrat verabschiedeten Masterplan zur Luftreinhaltung und das damit verbundene Bekenntnis zur Verkehrswende positiv.

Der Plan beinhaltet eine Reihe verkehrlicher Vorhaben, die einen Beitrag zur Schadstoffreduzierung in der Luft leisten sollen. Es geht um insgesamt 127 Einzelmaßnahmen in zwölf Paketen. Die Landeshauptstadt hat den Plan als Grundlage für mögliche Förderzusagen gemäß "Sofortprogramm Saubere Luft 2017–2020" beim Bund eingereicht.

Dass Handlungsdruck vor allem im Individualverkehr besteht, zeigen die Verkehrsanteile: Die durchschnittliche Tagesfahrleistung der gesamten MVG-Busflotte von zirka 102.000 Fahrzeug-km entspricht einem Anteil von 1,7 Prozent am Kfz-Verkehr im Bereich des Mittleren Rings; sie spielt deswegen – selbst bei einer massiven Steigerung des Busmobilität über die nächsten Jahre – in Bezug auf Schadstoffemissionen eine unwesentliche Rolle. Bereits derzeit entlasteten die mehr als 200 Mio Busfahrgäste pro Jahr die Straßen auch im Sinne der Luftreinhaltung. Bereits 40 Prozent der Busse haben Euro VI, bis zirka 2020 soll der Rest der Busflotte umgestellt werden. Ziel ist, gleichzeitig die Zahl der Elektrobusse kontinuierlich zu steigern (40 Fahrzeuge sind derzeit ausgeschrieben). Die MVG peilt die weitgehende Elektrifizierung ihres Busnetzes bis 2030 an, wenn entsprechende, auch kapazitätsstarke Gelenkbusse und Buszüge mit hoher Reichweite von der Industrie zur Verfügung gestellt würden. Die Fahrzeugflotten der MVG sollen im Zielzustand zu 100 Prozent emissionsfrei und unabhängig von nur begrenzt vorhandenen Energieträgern unterwegs sein.

Aufgrund des für München prognostizierten Verkehrs- und Bevölkerungswachstums sei eine nachhaltige stadtweite Reduzierung der NOx-Belastung nur zu erreichen, wenn kurzfristig umsetzbare Maßnahmen gemäß Sofortprogramm durch einen "massiven" Ausbau des ÖPNV-Angebots ergänzt werden. Mit der von der Stadt  initiierten ÖPNV-Offnsive wurden laut MVG erste wichtige Weichen gestellt. Allerdings muss die Finanzierung von mittel- und langfristig geplanten Ausbauvorhaben wie etwa der U 9-Spange noch geklärt werden. Die Kosten für diese Projekte könnten nicht von Stadt und MVG allein getragen und auf die Fahrpreise umgelegt werden. Daher sei eine weitere Aufstockung der bestehenden staatlichen Fördermittel unumgänglich.

Ingo Wortmann, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung: "Der weitere Ausbau des ÖPNV ist die beste Versicherung gegen schlechte Luft und Dauerstau auf unseren Straßen. Mehr Busspuren, zusätzliche Tramstrecken und neue U-Bahntunnel machen den ÖPNV attraktiver, leistungsstärker und konkurrenzfähig gegenüber dem Auto." Ziel aller Akteure müsse sein, den ÖPNV-Anteil am Gesamtverkehr deutlich zu erhöhen. Wenn das – auch weit über den begrenzten zeitlichen Rahmen des Masterplans hinaus – gelinge, profitiere man am Ende von sauberer Luft, weniger Autoverkehr und weniger Staus. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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