MVV-Tarifreform beschlossen

Der Verbundrat und die Gesellschafterversammlung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) haben die Umsetzung der Tarifreform beschlossen.

In einem zweiten Schritt ist die Zustimmung des Münchner Stadtrats sowie der Kreistage der Verbundlandkreise einzuholen. Bei positivem Votum dieser Gremien tritt die Neuerung zum 9. Juni 2019 in Kraft. Mit dem umfassenden Reformpaket werden in der Wachstumsregion München wichtige Weichen für die Mobilität von morgen gestellt, heißt es vom MVV. Die Tarifreform sei eine systematische Neugestaltung des MVV-Tarifs und damit die umfangreichste Weiterentwicklung seit seiner Einführung zur Verbundgründung im Jahr 1972. Der künftige Tarif werde einfacher und klarer strukturiert sein, mit günstigeren Preisen für die Mehrheit der Haushalte und einem größeren Geltungsbereich bei vielen Tickets.

Die Reform basiert im Wesentlichen auf drei Säulen. So wird Vielfahren meist günstiger durch "attraktive" Monats-, Abo- und Jahreskarten. Der Preis für die Monatskarte für ganz München (Zone M) oder für zwei Zonen im Umland sinkt auf 59,90 Euro – und für die Jahreskarte pro Monat (Abo mit jährlicher Zahlung) auf 47,25 Euro. Für Vielfahrer im bisherigen Ring 4 sinken die Preise um ein Viertel, für manche Fahrgäste um ein Drittel. Bei der Streifenkarte verdreifacht sich der Rabatt von bisher 3,5 Prozent auf künftig 15 Prozent. Die Preise für Einzel- und Tageskarten werden hingegen angehoben.

Die zweite Säule sieht vor, dass der derzeitige Innenraum künftig die neue Zone M (= Stadtgebiet München und einige Nachbargemeinden) bildet. Innerhalb dieser gibt es keine Tarifgrenzen mehr und somit nur noch eine Preisstufe für Gelegenheits- und Zeitkartenkunden. Auch in den Landkreisen gelten dann bei Zeitkarten größere Geltungsbereiche. Mehr als 60 Orte werden anderen Tarifzonen oder Übergangsbereichen zugeordnet, sodass Fahrten dorthin oft günstiger werden. Geschlossene Siedlungsstrukturen werden nicht mehr von Tarifgrenzen durchschnitten. Wachstumszentren, Kreisstädte und zentrale Orte werden besser vernetzt und sind so oftmals günstiger zu erreichen. Innerhalb der Landkreise sind die Kreisstädte nun mit Tickets für nur ein bis zwei oder drei Zonen erreichbar, also etwa für 2,80 Euro oder 4,20 Euro mit der Streifenkarte.

Zum dritten folgt die neue Struktur laut MVV einer klaren, einheitlichen Logik für das gesamte Sortiment. Für fast alle Fahrscheine gelten nun sieben Zonen – statt wie bisher 16 Ringe, vier Zonen und drei Räume je nach Ticketart. Das soll für einfacheres "Ticketlösen" sorgen. Die Einheitspreise für den Kinderfahrschein, das Semesterticket und die Fahrradmitnahme bleiben erhalten. Mit der Sieben-Zonen-Logik sinken im Bartarif die viel kritisierten Preissprünge: Für eine Fahrt aus dem näheren Umland nach München reichen künftig drei Streifen für 4,20 Euro (Zonen M+1) statt wie bisher vier Streifen für 5,60 Euro etwa aus Zorneding. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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