Netz Elbe-Spree: Vergabe startet

Mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) das Vergabeverfahren des Netzes Elbe-Spree in die Wege geleitet.

Mit jährlich rund 28 Mio Zug-km ist das Netz bundesweit das größte, das bislang im SPNV ausgeschrieben wurde. Es umfasst 17 Regionalexpress- und Regionalbahnlinien sowie den Flughafenexpress (FEX). Der größte Anteil der Verkehrsleistung liegt mit rund 67 Prozent im Land Brandenburg, etwa 24 Prozent befinden sich in Berlin, je 4,3 Prozent liegen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Um Wettbewerb der Unternehmen im SPNV zu erzielen, ist das Vergabenetz in vier Einzellose aufgeteilt. Die Vertragslaufzeit beträgt zwölf Jahre, der Betrieb beginnt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022. Der Zuschlag soll im Herbst 2018 erteilt werden. Ein Bieter kann maximal zwei Lose gewinnen, wobei Los 1 und Los 2 nicht an denselben Bieter vergeben werden können. Weitere Kombinationen sind möglich. Los 1 beinhaltet den RE 1, Los 2 umfasst RE 2, RE 20, FEX, RB 14, RB 24 und RB 32, Los 3 besteht aus RE 7, RB 20, RB 21, RB 22 sowie RB 23, Los 4 wird gebildet von RE 8, RB 17, RB 33, RB 37 und RB 51.

Der Zuschnitt der Linien beinhaltet zwei Betriebsstufen: Die erste berücksichtigt den Infrastrukturzustand vor Abschluss der Bauarbeiten auf der Dresdner Bahn in Berlin. Nach ihrer Inbetriebnahme könnten weitere Verbesserungen für die Fahrgäste erreicht werden. Insbesondere der FEX und der RE 8 auf dem Südast könnten erheblich beschleunigt werden. Für die zweite Betriebsstufe ergeben sich veränderte Laufwege für die Linien RE 8, RB 10, RB 14, RB 23, RB 24, RB 32 und FEX; neu eingeführt wird die Linie RE 20 Berlin Hbf–Flughafen BER–Cottbus.

Laut Gutachten ist bis 2030 mit erheblichen Nachfragesteigerungen von abschnittsweise bis zu 100 Prozent zu rechnen. Entsprechend werden die Kapazitäten durch eine dichtere Taktung und längere Züge erhöht. So gibt es beim RE 1 drei statt zwei Fahrten pro Stunde in der Hauptverkehrszeit mit einer durchgehenden Zugkapazität von 600  Sitzplätzen. Auf der Strecke Berlin–Nauen werden vier statt drei Fahrten pro Stunde angeboten. Beim FEX erfolgt eine Erhöhung der Kapazität von 300 auf 550 Sitzplätze.

Mit Auslaufen der derzeitigen Verträge im Netz Stadtbahn im Dezember 2022 erfolgt eine Neusortierung. Neue Verbindungen entstehen, wie zum Beispiel die RB 21, die künftig Potsdam direkt mit Berlin-Spandau und Berlin-Gesundbrunnen verbindet. Bei der Ausschreibung  sind Gebrauchtfahrzeuge zugelassen, jedoch sind Umbaumaßnahmen und eine Runderneuerung erforderlich. Auf den Linien RB 33, RB 37 und RB 51 sollen die hier bisher fahrenden Dieselzüge durch sogenannte bimodale Fahrzeuge ersetzt werden, die nicht elektrifizierte Streckenanteile mit eingebauten Batterien überbrücken können. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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