S-Bahn Stuttgart: Weiterer Verbesserungsbedarf

Beim jüngsten S-Bahn-Gipfel des Verkehrsausschusses im Verband Region Stuttgart hat sich gezeigt, dass bei einem überproportionalen Anstieg der Fahrgastzahlen auf insgesamt 128 Mio im Jahr 2017 Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit auf stabilem Niveau gehalten werden konnten.

Allerdings lagen die erreichten Werte erneut unterhalb der vereinbarten Ziele. Es bleibe eine permanente Aufgabe, die Zielwerte trotz auftretender Störfälle etwa durch Baustellen und den Mischbetrieb auf den Strecken zu erreichen. Nach den Ergebnissen der S-Bahn Qualitätsmessung lag die Pünktlichkeitsrate für Züge mit bis zu drei Minuten Verspätung im vergangenen Jahr bei 88,2 Prozent (2016: 88,3 Prozent), bei Verspätungen bis zu sechs Minuten bei 96,7 Prozent (2016: 96,6 Prozent). Eine Kundenzufriedenheitsstudie ergab, dass die Fahrgäste die Pünktlichkeit mit der Schulnote 3,0 leicht besser beurteilten als im Jahr davor (Note 2016: 3,2).

 "Der Verband Region Stuttgart hat in den vergangenen Jahren gezielt Maßnahmen zur Verbesserung des S-Bahn Betriebs eingeleitet. Sie wirken sich stabilisierend auf die Pünktlichkeit der Züge aus, ohne dass wir damit schon zufrieden sein können", resümierte Regionaldirektorin Nicola Schelling. Der Verband hat zehn zusätzliche Fahrzeuge zum Einsatz gebracht, die zur Kapazitätssteigerung beitragen und zudem Zeitersparnisse an Wendepunkten ermöglichen. Dennoch sind laut Schelling weitere Verbesserungen nötig. Vorrangig seien dabei die Schritte mit Land und Bahn in Richtung "Einführung der digitalen Signalsteuerung ETCS, insbesondere auf der Stammstrecke".

Der Vorsitzende der S-Bahn Stuttgart, Dirk Rothenstein, berichtete über die eingeleiteten Maßnahmen. Sein Fazit: "Das Wirtschaftswachstum mit dem Boom an Arbeitsplätzen und das sich ändernde Bewusstsein bezogen auf umweltgerechte Mobilität haben der S-Bahn 2017 einen Fahrgastrekord beschert." Im
gleichen Atemzug führte er aber auch aus: "Das stellt uns bei der Betriebsqualität vor immer größere Herausforderungen. Durch die limitierten Zugzahlen auf der Tunnelstammstrecke als auch durch den hohen Anteil an Strecken, die sich die S-Bahnen mit anderen Zügen teilen müssen, haben wir nur begrenzte Handlungsspielräume". In diesem Zusammenhang gelte: "Jede Sekunde zählt." Man werde weiter daran arbeiten, die Stabilität zu erhöhen und die Fehlerquoten zu minimieren.

An Werktagen fahren mittlerweile rund 790 S-Bahnen täglich in der Region. Mit der Umsetzung weiterer Verkehrsverbesserungen werden künftig bis zu 950 Züge auf der bestehenden Schieneninfrastruktur unterwegs sein, die in Spitzenzeiten, wie der Verband mitteilt, bereits derzeit an Kapazitätsgrenzen stößt. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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