Sofortprogramm für Marschbahn

DB Regio reagiert auf die Probleme bei der Marschbahn mit erweiterter Instandhaltung

für landeseigene Wagenparks und Loks, zusätzlichen Fahrzeugen sowie mehr Technikern und Lokführern.

Die DB Netz AG hatte im Juli ein umfangreiches Sanierungsprogramm für die Infrastruktur beschlossen: Für etwa 160 Mio Euro werden in den kommenden Jahren Gleise und Weichen erneuert sowie Bahnübergänge, Brücken und Signaltechnik modernisiert. Um ab Ende 2019 längere Züge fahren zu können, will die DB Station & Service AG mit hälftiger Finanzierung durch das Land außerdem an fünf Stationen die Bahnsteige verlängern.

DB-Regio hat nun ein 16 Mio Euro umfassendes Sofortprogramm gestartet. Zusätzlich zu den "Rollkuren" des Herstellers Bombardier Transportation veranlasst DB Regio den vorsorglichen Tausch der Turbolader und anderer wichtiger Komponenten bei den störanfälligen Loks. Beim Wagenpark kommt eine vorgezogene und zusätzliche Revision der Klimaanlagen und es werden vorsorglich die elektrisch-mechanischen Türkomponenten für eine stabilere Zugsteuerung bei der Abfertigung getauscht. Die DB setzt zusätzlich zu den vom Land zur Verfügung gestellten Fahrzeugen bis zu fünf weitere eigene Loks der Baureihe 245 sowie drei weitere Wagenparks auf der Marschbahn-Strecke ein. 

Durch den Einsatz von 23 zusätzlichen Werkstatt-Mitarbeitern soll stufenweise eine "24/7-Instandhaltung" eingeführt werden. Bordtechniker begleiten täglich Fahrten, um Unterwegs-Reparaturen bei kleineren Schäden durchzuführen. Zudem beheben Mitarbeiter in einer neuen Servicestelle in Westerland Kleinschäden. Bis zum Einsatz neu ausgebildeter Triebfahrzeugführer stehen ab Mitte Oktober neun Lokführer aus anderen Regionen und Geschäftsfeldern zusätzlich für das Netz West zur Verfügung. Bis Jahresende sollen es 14 werden, die zu einem stabileren Betrieb auch anderer Netze in Schleswig-Holstein beitragen sollen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) begrüßt die Ankündigung: "Ich wäre froh, wenn ich zukünftig keinen Sondermalus mehr erheben müsste. Daher hoffe ich sehr, dass diese Maßnahmen endlich auch zu einer spürbaren Verbesserung für die Reisenden führen." Daneben fordert der Minister auch eine verbesserte Kommunikation von der DB Regio gegenüber ihren Kunden. Er weist auch darauf hin, dass mit diesen Programmen lediglich der störungsfreie Ist-Zustand gewährleistet werden könne: "Für einen Ausbau der Infrastruktur brauchen wir dringend die Zusage des Bundes, dass die Marschbahnstrecke endlich in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wird." (FM/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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