VDB: Koalitionsvertrag umsetzen

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) hat Bilanz für das Jahr 2017 gezogen: Mit 11 Mrd Euro erreichten die Unternehmen einen hohen Umsatz.

Die Inlandsumsätze sorgten mit einem Volumen von 6,3 Mrd Euro für einen Anstieg. Das Inlandsgeschäft wuchs somit im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 Prozent. Der Export sank von 6,1 Mrd Euro in 2016 auf 4,7 Mrd Euro. Die global wachsende Tendenz zur Marktabschottung hinterlässt laut VDB ihre Spuren. Trotzdem behaupte die deutsche Bahnindustrie ihre Spitzenstellung beim globalen Auftragseingang. Die Auftragseingänge aus dem Ausland stiegen 2017 auf 5,5 Mrd Euro – ein Plus von 22,2 Prozent. Inlandsaufträge erzeugten 7,6 Mrd Euro, 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt wuchsen die Auftragseingänge um 13,9 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 13,1 Mrd Euro an.

"An den positiven Trend will die Industrie anzuknüpfen, um mit einer Innovationsstrategie die führende Position auf dem Weltmarkt künftig zu behaupten", kommentierte VDB-Präsident Volker Schenk die Zahlen. Die Bahnindustrie sei in Bestform. "Wir liefern weltweit Lösungen für nachhaltige Mobilität. Klimaschutz, saubere Luft in den Metropolen, mehr Kundenqualität – Innovation ist der Schlüssel." Dafür benötige man nun politischen Rückenwind. Schenk: "Der Koalitionsvertrag kann zum großen Wurf für die Schiene werden." Es komme nun auf die rasche Umsetzung an. "Infrastruktur digitalisieren, innovative Fahrzeuge einsetzen, Forschung und Entwicklung fördern, Pilotprojekte Schiene 4.0 realisieren – darum geht es." Die Industrie stehe hinter dem "Schienenpakt" der Koalition, der unter anderem die Zahl der Eisenbahn-Passagiere hierzulande bis 2030 verdoppeln will.

VDB-Hauptgeschäftsführer Ben Möbius präzisierte die Vorstellungen zur Innovationsförderung: "Das Bahnforschungsprogramm muss rasch starten, um Schiene 4.0 made in Germany zu stärken."  Forschungsschwerpunkte seien etwa Energieeffizienz, Elektromobilität, digitale Instandhaltung, 3D Druck und effektiverer Lärmschutz. Allein autonomes Fahren senke den Energieverbrauch um rund 30 Prozent. Entscheidend sei zugleich, dass Innovationen in Deutschland schneller in den Markt kämen. "Es geht um klimaschonende Mobilität von Morgen, um ein noch besseres Kundenerlebnis, um schnelle, pünktliche Züge mit spannendem Design. Und es geht auch um Referenzprojekte für den Export", erklärte Möbius. Wo in öffentlichen Vergaben nur billig zähle, werde die Entwicklung gebremst. Die Mobilität der Zukunft brauche Vergaben, die innovative Bestanbieter und Pioniergeist belohnten. (mab/NaNa)

Unternehmen & Märkte
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn