Korridore im MVV-Raum für Magnetbahnsystem TSB untersucht

Das Foto zeigt das Transport System Bögl auf der Teststrecke; Foto: Firmengruppe Max Bögl/Andreas Mayr

Gemeinsam mit der Landeshauptstadt München, mehreren Verbundlandkreisen sowie der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eine Verkehrsstudie zur grundsätzlichen verkehrlichen Sinnhaftigkeit der Magnetschwebebahn Transport Systems Bögl (TSB) begleitet.

Für Korridore im Münchner Süden, Osten und Norden sowie zwischen Dachau und München im Nordwesten darf laut der Studie ein prinzipieller volkswirtschaftlicher Nutzen angenommen werden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden jüngst im Verkehrsausschuss des Landkreises München vorgestellt. Im Rahmen der Studie wurden auch erste Nutzen- Kosten-Rechnungen für verschiedene Trassen erstellt, die Hinweise auf eine mögliche staatliche Förderung aufzeigen sollten. Konkret wurde für vier Korridore im MVV-Raum untersucht, auf welchen Strecken beziehungsweise in welchem räumlichen und verkehrlichen Umfeld das TSB einen verkehrlichen Nutzen und eine Wirtschaftlichkeit erzielen könnte.

Die Verkehrswertabschätzung zeigt Anhaltspunkte dafür, dass das System den ÖPNV in den Korridoren „Nord U 2/U 3“ (Dachau–Karlsfeld– München), „Nord U 6“ (Garching– Hochbrück–Unterschleißheim), „Süd U 5“ (Taufkirchen/Ottobrunn–Neubiberg– München) und „Ost U 2“ (Nordosttangente) verstärken könnte. Das TSB könnte einen großen Anteil an Umsteigern vom Pkw auf den Nahverkehr erzielen, wenn es neue Gebiete erschließt und als ÖPNV-Hauptverkehrsmittel fungiert. Für eine finale Einschätzung bedarf es aber noch weiterer vertiefender Untersuchungen.

„Das TSB ist ein grundsätzlich interessantes neues Verkehrssystem, die aktuell vorliegende Untersuchung bescheinigt eine grobe Machbarkeit“, stellt MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch fest. „Weitere entscheidende Themen wie die städtebauliche Integration des Systems, die Flächenverfügbarkeit oder auch Umsteigezeiten und Kosten müssen in einem nächsten Schritt noch vertieft untersucht werden.“ Als sinnvoll erachtet wird nun ein Vergleich mit den klassischen Systemen wie Tram, U-Bahn und gegebenenfalls Seilbahn, um die beste Erschließungsvariante für die favorisierten Korridore zu finden. Dies könnte im Einzelfall auch eine Kombination verschiedener Verkehrssysteme bedeuten. Ein genereller Vergleich des TSB zu konventionellen ÖPNV-Systemen wird derzeit in einer Machbarkeitsstudie des Bundesverkehrsministeriums vorgenommen und am Anwendungsbeispiel des Flughafens München näher betrachtet. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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