Digital mobil: Hamburg vorn

Hamburg ist in Sachen Digitalisierung der Mobilität die modernste deutsche Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs­ und Unternehmensberatungsgesellschaft PwC, wissenschaftlich begleitet vom Institut für Verkehrsforschung im Deutschen Zentrum für Luft­ und Raumfahrt (DLR).

Für das Ranking wurde der Stand hinsichtlich der Digitalisierung und Elektrifizierung der Mobilität in den 25 einwohnerstärksten Städten untersucht. Dabei landet Hamburg mit 76,7 von 100 möglichen Punkten auf Platz eins vor Stuttgart mit 71,9 Punkten und Berlin mit 67,1 Punkten. Insgesamt zeigt sich eine starke Spreizung zwischen den Top-Platzierten und den hinteren Rängen. So erreichen die zehn Städte am Ende des Rankings lediglich Punktzahlen zwischen 30,4 und 41,9 Punkten.

„Was Carsharing, Elektromobilität, digitale Infrastruktur oder Mobilitäts-Apps betrifft, hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren sehr viel getan,“ stellt Felix Hasse, PwC-Partner und Experte für Digitalisierung, fest. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland im internationalen Vergleich noch deutlich zurückliege. Besonders in Städten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern sei die erforderliche Infrastruktur meist noch nicht auf der Höhe der Zeit, so Hasse. „Die wichtigsten Innovationen kommen bislang nicht von den ÖPNV-Unternehmen und Verbünden, sondern von Startups und Konzernen. Die konzentrieren sich in der Regel erst einmal auf die großen Metropolen.“

Insgesamt wurden 29 Einzelindikatoren bewertet, die wiederum in vier größere Kategorien zusammengefasst wurden. In jedem dieser vier Teilbereiche vergaben die Experten bis zu 25 Punkte, sodass die Städte auf maximal 100 Punkte kommen konnten. Hamburg überzeugt vor allem in der Kategorie „Digitalisierung der Infrastruktur“. Dabei hoben die Experten explizit die Strategie für intelligente Transportsysteme „Verkehr 4.0“ der Hansestadt hervor. Stuttgart verdankt seinen zweiten Platz im Gesamtranking dem positiven Abschneiden in der Kategorie „Elektromobilität“. Berlin ist zwar in keinem Teilbereich ganz vorn, landet aber bei „Digitalisierung der Infrastruktur“, „Elektromobilität“ und „Sharing“ durchweg auf den vorderen Plätzen. Den Sieg in der Kategorie „Sharing“ sichert sich unterdessen München. Die bayerische Hauptstadt punktet mit ihrem überdurchschnittlichen Ridesharing und Rideselling-Angebot. Leipzig holt Platz eins in der Kategorie „ÖPNV“. Dabei bestach die 560.000-Einwohner-Stadt laut PwC vor allem mit ihrer nutzerfreundlichen „Leipzig mobil“-App. Diese biete nicht nur Echtzeitinformationen zur Verkehrslage und Mobile Payment, sondern ermögliche dem Nutzer durch die Integration von Bike- und Carsharing eine lückenlose Mobilität von Tür zu Tür.

Zusätzlich zum Ranking wurden mehr als 100 Unternehmen und Verbünde des ÖPNV hinsichtlich ihres Digitalisierungsstandes und zu ihrer subjektiven Einschätzung befragt. Dabei zeigte sich, dass lediglich eines von drei Unternehmen bislang eine Digitalisierungsstrategie hat, 45 Prozent planen eine solche. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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