Kassel: Netzreform überarbeitet

Eine Reihe von Verbesserungen kennzeichnet den neuen Entwurf der Liniennetzreform der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG). Dabei flossen zahlreiche Hinweise der Bürger mit ein.

Die Stadt Kassel hatte das Unternehmen im Mai 2015 mit der Reform beauftragt. Im Juli legte die KVG ihren ersten Entwurf vor und startete eine umfassende Bürgerbeteiligung. Die Anregungen konzentrierten sich auf wenige Punkte der Planung und insbesondere auf die fünf Buslinien 24, 12, 27, 10 und 25. Thematisiert wurden vor allem entfallende Direktverbindungen und Linienäste. Lediglich 228 Hinweise erreichten die KVG zu den geplanten Änderungen bei der Tram.

Die Kasseler äußerten auch Zustimmung. Diese bezog sich etwa auf die Linienführung und den dichten Takt der neu geplanten Ringbuslinie 11 sowie die Angebotsausweitung durch einen Zehn-Minuten-Takt auf der Buslinie 10 zwischen Harleshausen, Rothenditmold und Waldau. Im Trambereich wurden der Angebotsausbau auf der Linie nach Helleböhn, den samstags bis 18 Uhr verlängerten 15-Minuten-Takt und die neue Direktverbindung von Wolfsanger zum Bahnhof Wilhelmshöhe mit der Tram 7 begrüßt. „Im Ergebnis verbessert die überarbeitete Fassung gerade auf der Basis der Hinweise aus der Bevölkerung das Angebot für die Mehrheit der Bürger maßgeblich“, bilanziert KVG-Vorstand Thorsten Ebert. Aufgrund durchgängiger Linienführungen werde das künftige Liniennetz nachvollziehbarer und leichter verständlich. Durch sichere Anschlüsse zwischen verschiedenen Linien und eine höhere Pünktlichkeit erwartet die KVG auch ein Fahrgastplus.

Nicht alle Wünsche der Bürger wurden mit der Neuplanung erfüllt. So entfällt die derzeitige Buslinie 12. Die niedrige Auslastung rechtfertige keine Aufrechterhaltung des derzeitigen Angebots. Zudem würden alle Haltestellen entlang dieser Linie ausreichend mit anderen Linien bedient und es werde laut KVG für viele Fahrgäste alternative und schnellere Direktverbindungen in die Innenstadt geben.

Mit der Vorlage der überarbeiteten Reform wird zum Sommer 2016 die Beschlussfassung Liniennetz und Infrastruktur vorgestellt. Sie durchläuft Ortsbeiräte und Träger öffentlicher Belange, die Bau- und Planungskommission, den Magistrat und den Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr. Im Anschluss soll die Stadtverordnetenversammlung einen Beschluss fassen. Die Umsetzung durch die KVG werde etwa sechs bis acht Monate dauern. Der Start ist für 2017 geplant. (NaNa / mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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