Autonomer Bus: Tests erfolgreich

Der E-Pendelbus war auf einer 800 m langen Strecke unterwegs; Foto: Interreg Deutschland Nederland/Rob Kleering van Beerenbergh

Die Test- und Demofahrten des vom Projekt Interregional Automated Transport (I-AT) entwickelten autonomen „Mission-Busses“ in der zweiten Märzwoche in Aldenhoven sind erfolgreich verlaufen.

Im Testing Center der Universität Aachen erprobte die niederländisch-deutsche Forschungsgruppe ihren selbstfahrenden Elektro-Shuttle und präsentierte ihn unter anderem Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, ÖPNV-Verantwortlichen und Regierungseinrichtungen. Ziel des im Sommer auslaufenden I-AT-Projekts ist es, die Entwicklung im Bereich des autonomen Fahrens zu fördern und für die Mobilitäts- und Logistikbranche nutzbar zu machen.

Mit Geschwindigkeiten von 30 bis 35 km/h beförderte der selbstfahrende E-Pendelbus seine Passagiere auf der 800 m langen Teststrecke, hielt automatisch an aufgebauten Bushaltestellen und stoppte eigenständig vor einem sich in der Mitte der Fahrspur befindenden Auto. Darüber hinaus wurde den Fahrgästen der sogenannte „Driver-Takeover“ demonstriert. Dabei übernimmt der Fahrer die Kontrolle über den Bus, nachdem zu einem unerwarteten Zeitpunkt eine künstliche Fehlermeldung erzeugt wurde und das Fahrzeug droht, von der Fahrbahn abzukommen.

Gebaut wurde der Bus von Urban Mobility Systems BV. Für das autonome Fahren wurde er mit Sensorsystemen und Computertechnik der Firma Jonker Makis Robotics ausgestattet. Er verfügt über ein GNSS-System für die Positionierung mittels fortschrittlicher Satellitenabfragen in Kombination mit der Berechnung von Radumdrehungen sowie von Lenkwinkel und einem Beschleunigungsmesser. Auch Kameras, mit denen der Bus den Straßenlinien folgen kann, kommen zum Einsatz. Lidar- und Radarsysteme erkennen Objekte in der Umgebung des Busses und lassen ihn entsprechend reagieren. Das Grundgestell bildet das Chassis eines Fiat Ducato mit leichter Karosserie aus Polyester-Sandwich-Paneelen als Aufbau. Angetrieben wird der Bus von einem akkubasierten Elektromotor. Als Dual Mode-Fahrzeug kann er sowohl autonom auf festen, vordefinierten Strecken fahren als auch auf öffentlichen Straßen von einem Fahrer gesteuert werden. Sitzplätze für Fahrgäste sind insgesamt zwölf vorhanden. (mab)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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