S-Bahn-Ausbau bis Calw rentabel

Ist es rentabel die S-Bahn nach Calw zu verlängern? DieseFrage diskutierte der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart in seiner jüngsten Sitzung.

Grundlage waren erste Ergebnisse der standardisierten Bewertung, die einen Faktor von +1,66 ergab. Somit übersteigt der Nutzen des Ausbaus die Kosten um das 1,6-Fache und gilt als volkswirtschaftlich rentabel. Dies trifft auch unter Berücksichtigung von Zusatzkosten bis zu 28 Mio Euro zu, die sich etwa durch die Elektrifizierung der Strecke und den Ausbau von Bahnsteigen ergeben. Die volkswirtschaftliche Rentabilität ist Voraussetzung für die finanzielle Förderung des Ausbaus.

Um das Ergebnis abzusichern, wurde zusätzlich eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, die ermittelt, wie sich der Faktor bei Änderungen von Eingangsparametern verändert. So wurde in einem Szenario der zusätzliche Einsatz von Fahrzeugen einkalkuliert. In einem zweiten Fall wurden für den Ausbau potenzielleKostensteigerungen mitberücksichtigt. In beiden Fällen reduzierte sich der Nutzen-Kosten-Faktor auf 1,20 beziehungsweise 1,21. Der Ausbau bis Calw bliebe also auch unter diesen Bedingungen noch immer wirtschaftlich. Inzwischen steht auch der Einsatz von Verstärker-S-Bahnen im Raum. Mit diesen entstünden schnellere Verbindungen nach Leonberg, Feuerbach und Zuffenhausen.

Weitere P+R-Stellplätze

Der Verband hat zudem mitgeteilt, wie er Kommunen bei der Schaffung weiterer P+R Stellplätze unterstützt und welches Potenzial in der Region vorhanden ist. So stellt der Verband zusätzlich zum Land Baden-Württemberg einen Bauzuschuss für Park-and-Ride Stellplätze zu Verfügung. Alternativ gewährt er eine jährliche Einnahmegarantie von 180 Euro pro Stellplatz für bestehende Parkplätze. Vaihingen (Enz), Gäufelden und Waiblingen bekommen dadurch zusätzlich zu den bestehenden 2213 weitere 521 Stellplätze. In Vaihingen (Enz) und Gäufelden werden sie für die Nutzer gebührenfrei sein. In Waiblingen sinken die Gebühren für Nutzer von Halb- beziehungsweise Jahresparkkarten. In Neustadt-Hohenacker, Sersheim und Remseck werden die P+R Stellplätze durch die finanzielle Förderung der Region für die gebührenfreie Nutzung der Umsteiger gesichert. Der Verkehrsausschuss hat nun eine weitere Förderrunde beschlossen. Mit 13 Kommunen könnten nun Vereinbarungen geschlossen werden. Auf nunmehr 18 P+R- Anlagen könnten zu den bisher bestehenden 2380 Stellplätze weitere 1205 kommen. Unter anderem mit Ludwigsburg, Backnang, Wendlingen und Ditzingen sollen die nötigen Verträge geschlossen werden. Bei Umsetzung aller Maßnahmen gäbe es mithilfe des Verbands insgesamt rund 6300 geförderte Stellplätze. Davon würden rund 1700 neu entstehen und rund 4600 bestehende Stellplätze für die kommenden 20 Jahre gesichert. Um alle Maßnahmen umzusetzen, ist mit einem finanziellen Aufwand von rund 7,6 Mio Euro für den Bau und zusätzlichen 830.000 Euro für die jährliche Einnahmegarantie zu rechnen. (mab)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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