Schleswig-Holstein: Umgerüsteter Bus startet

Präsentierten den umgerüsteten Bus (v. l.): Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein, Frank Klingenhöfer, Vorstand DB Regio Bus, Marten Jensen, Geschäftsführer GreenTEC Campus, Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, und Andreas Pfeffer, Geschäftsführer I SEE Electric Busses GmbH; Foto: DB AG

Erstes Pilotfahrzeug ist in Schleswig-Holstein im Einsatz. Die Umrüstung von Diesel- auf Elektroantrieb soll den Antriebswandel im Nahverkehr beschleunigen.

Der bundesweit erste von Diesel- auf Elektroantrieb umgerüstete Bus gehört der Deutsche-Bahn-Tochter Autokraft und wurde nun in Kiel als Teil des Pilotprojekts „PilUDE“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Für die Umrüstung wurden Motor, Antriebsstrang, Tank und Getriebe ausgebaut sowie Achse, Batteriepacks, Nebenaggregate und Steuergeräte eingebaut. Der umgerüstete, 12 m lange MAN Lions City wird künftig auf Linien in Niebüll unterwegs sein und kann rund 200 bis 250 km ohne Zwischenladung zurücklegen. Aufgetankt wird in der Nacht auf dem Betriebshof der Autokraft. Das Konzept der Umrüstung ist in Schleswig-Holstein durch die I SEE Electric Busses GmbH und den GreenTEC Campus in Enge-Sande entwickelt und umgesetzt worden. Das Projekt „PilUDE“ will eine Lösung dafür anbieten, dass auf absehbare Zeit die Kosten für batterieelektrische Busse hoch bleiben. Künftig soll es ähnlich den derzeitigen Ertüchtigungen von Inneneinrichtung, Elektrik oder Dieselmotor möglich sein, die Umrüstung des Antriebsstrangs zur Lebensverlängerung bei Bussen zu nutzen. Neben der beschleunigten Umrüstung der Busflotten soll so auch der CO2-Aufwand der Busproduktion durch eine längere Lebensdauer der umgerüsteten Fahrzeuge gesenkt werden, indem dafür eine Kreislaufwirtschaft entstehe. Dabei hat man gerade auch eine spätere Umrüstung der derzeit ausgelieferten Dieselbusse im Blick.

Im Projekt wurden einige Komponenten bereits modular entwickelt, um die künftige Anpassung an verschiedene Busfabrikate zu ermöglichen. Zudem biete das Umrüstmodell für Betreiber im öffentlichen Nahverkehr kombiniert mit einem neuen Miet-/Leasingkonzept ohne Anzahlung eine gute Finanzierungsmöglichkeit zur Einführung von Elektrobussen, um Flotten schneller und mit geringeren Investitionen umrüsten zu können. (FM)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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